Neue Regelungen bei den Corona-Testzentren
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Neue Regelungen bei den Corona-Testzentren
Richtiges Händewaschen senkt das Infektionsrisiko um 80%
Für die zentralen Teststellen auf das Corona-Virus gibt es ab sofort neue Regelungen. Die Hilfsorganisationen übernehmen in Kooperation mit dem Kreis den Betrieb an den vorhandenen Teststellen auf den Grundstücken des Prosper Hospitals in Recklinghausen und der Paracelsus Klinik in Marl. Dort wird ausschließlich auf Anweisung des Hausarztes getestet.
"Das ist ganz wichtig: Es werden auch weiterhin nur diejenigen getestet, die von ihrem Arzt eine entsprechende Überweisung bekommen haben. Der Hausarzt ist weiterhin der erste Ansprechpartner. Nur auf seine Anweisung wird von den Hilfsorganisationen der Test durchgeführt", betont Landrat Cay Süberkrüb.
Christoph Behrenspöhler, Sprecher der Hilfsorganisationen und hauptamtlicher Vorstand des DRK im Kreis Recklinghausen erklärt das künftige Vorgehen: "Wir richten gerade eine zentrale Stelle ein für die Entgegennahme von Patientendaten für den Test. Die niedergelassenen Ärzte melden uns dort per Telefon, Fax oder Mail die entsprechenden Daten. Wir rufen dann bei der Person an und sagen ihr, wann sie an welcher Teststelle sein soll. Es wird allerdings niemand getestet, der uns nicht von einem Arzt gemeldet worden ist."
Zusätzlich zu den bisherigen Stellen wird in den nächsten Tagen ein Durchfahrtzentrum eingerichtet. Dort können Personen mit ihrem PKW vorfahren. Der Abstrich wird durchs Autofenster genommen. Auch hier wird nur nach Anordnung vom Hausarzt und Terminvergabe durch die Hilfsorganisationen getestet.
"Ich bin den Hilfsorganisationen sehr dankbar, dass es kurzfristig in die Bresche gesprungen ist. Es ist beruhigend, in einer solchen Lage die Hilfsorganisationen an unserer Seite zu wissen", sagt Landrat Cay Süberkrüb.
Zur Bedeutung der Tests erklärt Dr. Jutta Hullmann, Leiterin des Kreisgesundheitsamts: "Tests sind nur sinnvoll, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Aus medizinischer Sicht ändert sich für den Einzelnen nichts, weil zurzeit nur die Symptome behandelt werden können. Es gibt keinen Impfstoff und keine gezielte Therapie."
Dem pflichtet Prof. Dr. Wolfgang Raab, hauptamtlicher ärztlicher Direktor des Stiftungsklinikums Proselis, bei: "Für gesunde Mitbürger gibt es keinen Grund, sich übermäßig zu ängstigen. Bei der Grippe gibt es 20.000 Tote jährlich. Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass die Alten nicht infiziert werden. Zu sagen, ‚Mir passiert ja nichts‘ ist das eine, aber fürsorglich sein für die älteren Mitmenschen, das ist jetzt die Aufgabe. Richtiges Händewaschen senkt das Infektionsrisiko um achtzig Prozent."
Der Ärztliche Direktor der Klinikum Vest GmbH, Professor Dr. med. Hans-Georg Bone, bekräftigt das: "Das Virus ist sehr infektiös. Es geht aber bei den meisten Menschen nur mit leichten Symptomen einher, kann bei einigen Personen aber sehr schwerwiegende Auswirkungen haben. Um diese Menschen zu schützen ist es wichtig, dass die Infektionswelle abgeschwächt wird."
Text: Kreis Recklinghausen