Kunst für Klara

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Kunst für Klara

Leben in Würde, sterben ohne Angst

Viele Mitbürger wünschen sich zu Hause sterben zu dürfen, aber den wenigsten ist dies vergönnt. Eine gute Alternative für ein Leben fast am Ende des Weges bieten Hospize. Leider wird ihnen oft das Wort „Sterbe-“ vorangestellt und damit vermittelt, dass es hierbei ausschließlich ums Abschiednehmen geht. Dem ist aber nicht so. Hospize sind auch Orte der Begegnung, Orte sich frei zu fühlen.

"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." Die englische Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders, Begründerin der modernen Hospizbewegung, prägte diesen Leitsatz. Das Ziel dieser Bewegung ist es unter anderem, Schwerkranke in einer familiären Umgebung zu begleiten.
Da es im Kreis Recklinghausen jedoch zu wenig Hospizplätze gibt, gründete sich 2016 der mittlerweile 1031 Mitglieder zählende Förderverein „Klara Hospiz“ mit der Absicht, in Marl ein Hospiz zu bauen. Ein Jahr später wurde die „Klara Hospiz Marl gGmbH“ gegründet, die für den Bau und den Betrieb des Klara Hospizes verantwortlich ist.

Foto oben rechts: Zeche Furst Leopold

Seit 2019 ist auch der Hospiz-Freundeskreis Dorsten Gesellschafter der gemeinnützlichen GmbH. „Wir treten gerne als Gesellschafter auf, da wir in Dorsten kein stationäres Hospiz haben. Wir leisten hier bei uns ambulante Hilfe und unterstützen die Spes Viva Station im Dorstener St. Elisabeth Krankenhaus“, betont Lambert Lütkenhorst, der 1. Vorsitzende des Freundeskreises. „Wir ergänzen uns mit der Hospizarbeit im Klara, in dem auch todkranke Menschen aus Dorsten ein letztes Zuhause finden können.“ So wie die Dorstener Hospizarbeit ist auch das Klara-Hospiz für alle Menschen offen, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer gesellschaftlichen und sozialen Stellung.

Foto oben rechts: Lambert Lütkenhorst, 1. Vorsitzende des Hospiz-Freundeskreises Dorsten

„Der Rohbau, der Platz für zehn Bewohner bieten wird, wurde mittlerweile ehrenamtlich erstellt, die Finanzierung in Höhe von 3,3 Millionen Euro dafür ist über Spendengelder gesichert“, weiß Wilhelm Grothus, stellvertretender Kassierer des Fördervereins Klara Hospiz. „Darüber hinaus benötigen wir jedoch etwa 250.000 Euro jährlich und dauerhaft, um die Bewohner des Hospizes optimal über die Leistungen der Kassen hinaus zu betreuen“, fährt er fort. „Momentan ist es pandemiebedingt jedoch schwer, auf unser Projekt aufmerksam zu machen“, bedauert Katrin Mrozek, die Koordinatorin des Fördervereins. „Daher versuchen wir nun über den Verkauf des Kunstkalenders Spenden zu erhalten.“

Foto oben rechts: (v. l.) Lambert Lütkenhorst, 1. Vorsitzende des Hospiz-Freundeskreises Dorsten, Brigitte und Manfred Vorholt, Katrin Mrozek, Koordinatorin des Fördervereins Klara-Hospiz sowie deren stellvertretender Kassierer Wilhelm Grothus

Die Idee, einen Kalender auch für Dorsten zu erstellen, hatte Brigitte Vorholt. Ihr Mann, Manfred Vorholt, bestückte bis dato zwei Kalender mit Marler Motiven, die sehr gut bei den Käufern angekommen sind. Der Künstler machte sich sofort ans Werk, denn „für uns als Mitglieder im Förderverein Klara Hospiz e. V. war es selbstverständlich, ehrenamtlich beizutragen, dass das Hospiz-Projekt realisiert werden kann.“ Er fotografierte Dorstener Gebäude, Kostbarkeiten, die nicht in Vergessenheit geraten oder jungen Mitbürgern durch Texte und Erklärungen des Vereins für Orts- und Heimatkunde Dorsten nähergebracht werden sollen. Die Auswahl der Gebäude wie das Alte Rathaus, das Schloss Lembeck, das Jüdische Museum oder die Zeche Fürst Leopold nahm der Künstler selbst vor. „Nicht jedes Gebäude eignet sich als Aquarellzeichnung“, erklärt er. Der ansprechende Kalender sollte nicht viel kosten, damit er wirklich für jeden Bürger erschwinglich ist. Zudem dachte Manfred Vorholt praktisch und gestaltete große Felder für Termineinträge. Der Kalender ist ein perfektes Mitbringsel, über den sich hoffentlich viele Dorstener freuen können, und tut zugleich Gutes.

Foto oben rechts: Für Manfred Vorholt war es selbstverständlich, die Zeichnungen für den Kalender zu erstellen

Die Kunstkalender in DIN A3 mit einem Vorwort unseres Bürgermeisters Tobias Stockhoff können Sie zum Preis von 9,90 Euro erwerben bei der Stadtinfo, in der Apotheke am Schölzbach, der Buchhandlung „schwarz auf weiß“ in Holsterhausen, bei Lotto Cosanne in Lembeck, der Flora Apotheke in Hervest sowie in der Hubertus Apotheke in Wulfen.
Alle Fotos im Kalender eignen sich gut dafür, später ausgeschnitten und gerahmt zu werden.

Am Lichterfest stehen die Mitglieder des Fördervereins Klara Hospiz am Stand des Freundeskreises Hospiz Dorstens gerne für weitere Informationen zur Verfügung.
Klara-hospiz.de

Foto oben rechts: Der Ortsteil Rhade wird durch das Heimathaus vertreten

Text: Martina Jansen
Fiotos: Christian Sklenak

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