2. Videokonferenz zur Wirtschaft

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

2. Videokonferenz zur Wirtschaft

Stadt und heimische Branchen setzen ihren Austausch fort

In einer zweiten Videokonferenz von Bürgermeister Tobias Stockhoff und Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung WINDOR mit Vertretern der lokalen Wirtschaft wurden am vergangenen Freitag viele Sorgen und Probleme thematisiert, die sich aus der Corona-Krise ergeben.

Ein Lob hatten die Unternehmensvertreter allerdings auch auszusprechen: Einhellig schilderten sie gute Erfahrungen mit der Bezirksregierung Münster. Anträge auf die „Landessoforthilfe“ seien dort schnell und kompetent bearbeitet worden. Auch darüber hinaus werde Hilfe wenn möglich umgehend geleistet.

Besonders hart und unmittelbar getroffen von Ladenschließungen und Kontaktverboten wird der Einzelhandel, soweit er nicht zur Grundversorgung gehört. Reise, Textil und Veranstaltungen / Catering gehören hier mit zu den Hauptbetroffenen. Aber den Handel drückt nicht allein die Schließung von Geschäften. Es gibt noch weitere, indirekte Auswirkungen: Vorhandene Warenbestände verlieren ihren Wert, weil sie aus der Mode kommen oder technisch überholt werden, wenn sie nicht verkauft werden können. Unverständnis zeigt der Handel gegenüber der Regelung, dass Discounter und Baumärkte weiterhin Waren verkaufen dürfen, die nicht zur Grundversorgung gehören (z.B. Bekleidung oder Fahrräder) – während der Fachhandel dies nicht mehr darf. Sorgen machen sich die Unternehmen zudem um viele Existenzgründer, die oft nicht die nötigen Mittel haben, auch eine nur kurze Durststrecke zu überstehen.

Uneinheitlich stellt sich die Situation im Augenblick für Handwerk, Industrie und Transportwesen dar: Das Handwerk erhält im Augenblick zwar nur wenige Neuaufträge, kann aber noch viele Altaufträge abarbeiten. Die Industrie sorgt sich vor allem um den Welthandel, da viele internationale Beziehungen derzeit auf Eis liegen. Auch Zulieferer schicken Mitarbeiter in Kurzarbeit. Das Transportgewerbe verzeichnet spürbare Rückgänge im Geschäft, insbesondere Auslandstransporte werden storniert.

In einigen Fragestellungen haben die Firmenvertreter darauf hingewiesen, dass Regelungen gefunden werden müssen:

Etliche Firmen haben auch ihre Auszubildenden in Kurzarbeit geschickt. Sie müssten gleichwohl bevorstehende Prüfungen absolvieren können.

Die Unterlagen für die angebotenen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) seien zu anspruchsvoll. Außerdem sei die Laufzeit der Kredite mit fünf Jahren sehr kurz bemessen.

Landwirte, die ebenfalls in Existenznöte geraten, können die Unterstützung der KfW derzeit nicht in Anspruch nehmen.

Einig waren sich die Firmenvertreter mit Bürgermeister Stockhoff, dass ein langsames Wiederanfahren der Wirtschaft – wenn dies möglich ist – gut vorbereitet werden muss. Da kaum zu erwarten ist, dass dies von einem Tag auf den anderen und ohne Auflagen gelingen wird, sind Betriebe und Staat schon jetzt gefordert, sich rechtzeitig Gedanken über notwendige Maßnahmen zu machen, etwa Schutzvorkehrungen für Mitarbeiter und Kundschaft.

Text: Stadt Dorsten

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