Für massive Bedrohung reicht nur ein Klick

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Für massive Bedrohung reicht nur ein Klick

Gesamtschule Wulfen klärt Schüler über Gefahren im Internet auf

„Der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen über das Internet ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema, vor dem man in der Schule nicht die Augen verschließen darf“, sagt Hermann Twittenhoff, Leiter der Gesamtschule Wulfen. Leider nutzen erwachsene Männer im Netz die Naivität und Unerfahrenheit von Minderjährigen aus, um Kontakte anzubahnen. Wer sich mit dem Thema Cyber Grooming beschäftige, blicke in tiefste menschliche Abgründe. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit hat der Dipl. Medienpädagoge der Gesamtschule Wulfen, Martin Reuer, den kompletten Jahrgang 9 in das Forum eingeladen und aufbauend auf Einheiten aus dem Jahrgang 5 und 7 die Schülerversion des Filmes „Gefangen im Netz“ gezeigt. Zuvor wurden Statistiken zum Auftreten von Cyber Grooming gezeigt. Nach der Vorführung ging es in die Reflexionsphase, bei der sich die Schüler mit Unterstützung der Klassenlehrer unter Anleitung und Beratung von Martin Reuer im Klassenverband nochmal über ihre Erlebnisse und Erfahrungen austauschen konnten.

Der Film „Gefangen im Netz“ dokumentiert in eindringlichen Bildern, was nahezu überall auf der Welt passiert. Es reicht nur ein Klick: Jugendliche sind in den digitalen Medien täglich der massiven Bedrohung durch Cyber Grooming ausgesetzt. Dabei handelt es sich um ein filmisches Experiment: Drei volljährige Darstellerinnen, drei Kinderzimmer und 2.458 Männer mit eindeutigen Absichten. Die drei sehr mädchenhaft aussehenden Akteurinnen, die sich im Netz mit fiktiven Profilen als 12-Jährige ausgeben, chatten aus sorgfältig nachgebauten ‚Kinderzimmern’ in einem Filmstudio mit Männern aller Altersgruppen.

Der Film erzählt fesselnd das Drama der drei Darstellerinnen vom Casting über die ersten Kontakte bis zu den Treffen mit den Männern. Sechs Kameras drehen die Ereignisse mit. Die Dreharbeiten werden juristisch und psychologisch umfassend betreut und begleitet. Die Täter werden mit ihren eigenen Waffen verfolgt, so werden aus den Jägern Gejagte.

Von „Gefangen im Netz“ gibt es neben der Kinofassung (100 Minuten/FSK 16) eine kürzere Schulversion (63 Minuten/FSK 12). „Sie wendet sich direkt an Jugendliche und gibt Hilfestellung gibt, wie man sich verhalten kann, wenn man Opfer von Cyber Grooming wird“, so Martin Reuer.

Foto oben rechts: Über 180 Schüler sahen sich den Film „Gefangen im Netz“ an, der ein Schlaglicht auf das Tabuthema Missbrauch an Kindern und Jugendlichen im Netz wirft. Die Veranstaltung leitete der Dipl. Medienpädagoge der Schule, Martin Reuer. (Mitte/Bühne)

Text und Foto: Gesamtschule Wulfen

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