Dorfentwicklung Lembeck
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Dorfentwicklung Lembeck
Bürgerwerkstatt im Zelt stößt auf großes Interesse. Gemeinsam für Lembeck ist die Motivation
Rund 90 Bürgerinnen und Bürger aus Lembeck haben sich am Montag an einem ungewöhnlichen Ort getroffen, um gemeinsam und vor Ort an der Zukunft von Lembeck zu arbeiten. Der Schützenverein in Lembeck ermöglichte die Nutzung des Festzeltes.
Ziel war es, die vielen und kreativen Zukunftsideen, die im Rahmen unterschiedlicher Online-Beteiligungen und Videokonferenzen in den letzten Monaten im Rahmen der Dorfentwicklung erarbeitet worden sind, konkret zu machen und auch im Sinne eines Stimmungsbildes zu priorisieren.
Bürgermeister Tobias Stockhoff, die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal sowie Baudezernent Holger Lohse mit ihrem Team aus der Stadtverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik, Aktive der Porte Lembeck und Lembecker Bürgerinnen und Bürger haben drei Stunden lang mit großem Engagement unter Beweis gestellt, dass sie gemeinsam die Lembecker Zukunft gestalten wollen.
Das Programm der Bürgerwerkstatt war prall gefüllt. Nachdem über die Online-Beteiligungen rund 400 Zukunftsideen aus der Bürgerschaft vorgeschlagen wurden, hat die Stadtverwaltung in den letzten Wochen eine pointierte fachliche Ersteinschätzung der Maßnahmen vorgenommen und das begleitende Büro Frauns hat alle Vorschläge geordnet und in eine Form gebracht, die als Grundlage für die weitere Dorfentwicklung verwendet werden kann.
Zum Einstieg in die bürgerschaftliche Arbeit informierte Elke Frauns über den aktuellen Stand der Lembecker Dorfentwicklung. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie liegen bereits vielfältige Erkenntnisse und Zukunftsvorstellungen für die Dorfentwicklung vor. Es gibt eine Vorstellung zur Lembecker Identität und eine prägnante Beschreibung, wohin Lembeck grundsätzlich strebt und was für das Dorf in Zukunft erreicht werden soll. Darüber hinaus haben die Bürgerinnen und Bürger in den digitalen Beteiligungsangeboten zahlreiche Qualitäten und Handlungsbedarfe für das Dorf formuliert, auf deren Grundlage die Zukunftsideen entstanden sind. Mit Blick auf konkrete Maßnahmen wurde deutlich, dass einige Ideen bereits von Lembecker Akteuren bearbeitet und umgesetzt werden oder zum laufenden Geschäft der Stadtverwaltung gehören. Darüber hinaus gibt es Maßnahmen, die noch in diesem Jahr realisiert werden können oder grundsätzlich kurzfristig umsetzbar sind, wenn die Dorfakteure gemeinsam mit anpacken.
In der öffentlichen Bürgerwerkstatt im Schützenzelt standen acht sogenannte Projektcluster mit 18 Maßnahmenvorschlägen im Mittelpunkt, die vertieft bearbeitet wurden.
An sechs Arbeitsstationen, die von engagierten Akteurinnen und Akteuren aus Lembeck moderiert und von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung begleitet wurden, ging es konzentriert und konstruktiv zur Sache.
Bürgermeister Tobias Stockhoff bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und sagt: „Es war ein sehr konstruktiver Austausch, bei dem wir über viele tolle Zukunftsideen für Lembeck gesprochen haben. Es tat gut, sich wieder persönlich auszutauschen und nicht per Videokonferenz.“
Hier ein erster Blick auf die Themen:
Dorf als Mittelpunkt und Treffpunkt: Hier ging es um ein Gesamtkonzept zur zukünftigen Nutzung und Gestaltung einer lebendigen Dorfmitte unter Berücksichtigung einer dorfgerechten Verkehrsführung im Dorfkern. Darüber hinaus hat sich die Arbeitsgruppe mit dem Thema „dörfliche Baukultur“ beschäftigt.
Begegnungsorte für Generationen: An dieser Station fokussierte sich die gemeinsame Arbeit auf die Diskussion über die Zukunft der Laurentiusschule, eine mögliche gemeinschaftliche, dorfübergreifende Weiterentwicklung der alten Endelner Schule sowie die Konkretisierung der Idee, einen Park für Generationen in Lembeck anzulegen.
Zukunft der Vereine: Da Lembeck sich in besonderem Maße durch das engagierte und breit gefächerte Vereinsleben auszeichnet – dies gehört zu einem Markenzeichen des Dorfes – ging es an dieser Station um die Frage, wie auch für die Zukunft starke und vielfältige Vereine gesichert und gestärkt werden können.
Sport / Bewegung und Naherholung / Tourismus: Hier wurde in der Diskussion deutlich, dass es bereits vielfältige und abwechslungsreiche Angebote in Lembeck gibt, die noch stärker bekannt gemacht werden müssen. Neue Vorschläge standen unter der Leitidee, Freizeitangebote generationsübergreifend und mit einem klaren Fokus auf die Lembecker Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln und gleichzeitig Gäste in der Region mit in den Blick zu nehmen.
Landschaft | Klima | Umwelt: Die Aktiven an dieser Arbeitsstation konnten auf bereits heute vorhandenes starkes Engagement in der Bürgerschaft aufsatteln. Im Mittelpunkt der Gespräche stand der Anspruch, Grünstrukturen im Dorf mit einem durchdachten Konzept und einem funktionierendem Pflegeplan gemeinsam weiterzuentwickeln.
Unternehmensentwicklung und Wohnen: Mit Blick auf die Unternehmensentwicklung wurde an dieser Station die zukünftige Einzelhandelsentwicklung in Lembeck und insbesondere im Dorfkern als wesentliche Zukunftsaufgabe diskutiert. Beim Wohnen konzentrierte sich die Arbeit auf die Leitidee „Lembeck den Lembeckern“. Dabei ging es unter anderem um die Entwicklung von Wohnbauflächen und Wohnraum für Familien und die jüngere Generation, damit Menschen, die in Lembeck leben möchten, dies auch verwirklichen können.
Zum Abschluss der Bürgerwerkstatt hatten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, im Sinne eines Stimmungsbildes des Abends, die diskutierten Maßnahmen zu priorisieren.
Die Erkenntnisse und Ergebnisse der bürgerschaftlichen Arbeit werden nun vom Büro Frauns zusammengestellt und zum Dorfentwicklungskonzept weiterverarbeitet. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt festzuhalten: Dorfentwicklung im Schützenzelt funktioniert, kommt zu guten Ergebnissen, macht Spaß und motiviert zum Weitermachen! Im Schlusswort der Veranstaltung wurden Bürgerinnen und Bürger von der Porte Lembeck herzlich zu der weiteren Mitgestaltung des Dorfentwicklungsprozesses eingeladen.
Info:
Der Prozess der Dorfentwicklung in Lembeck und Rhade erfolgt unter finanzieller Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ und der LAG Region Hohe Mark – Leben im Naturpark e.V.
Foto oben rechts: Rund 90 Bürgerinnen und Bürger haben sich am Montagabend in Lembeck an der Bürgerwerkstatt beteiligt
Text und Foto: Stadt Dorsten