Demografischer Wandel: Die Dorstener Bevölkerung wird immer älter

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Demografischer Wandel: Die Dorstener Bevölkerung wird immer älter

Im Oktober feiern gleich vier Bürger ein ganz besonderes Jubiläum: Sie werden 100 Jahre alt

Der Oktober ist ein besonderer Monat. Gleich vier Bürgerinnen und Bürger werden ihren 100. Geburtstag feiern - eine Dorstenerin und drei Dorstener. Eine weitere Bürgerin ist im Oktober sogar schon 101 Jahre alt geworden. Bürgermeister Tobias Stockhoff gratuliert den Jubilaren im Namen von Bürgerschaft, Rat und Verwaltung herzlich. „Ein Jahrhundert zu vollenden, ist eine beeindruckende Lebensleistung“, sagt er. Überrascht ist Tobias Stockhoff aber keineswegs. Denn auch er weiß, dass sich die Altersstruktur der Dorstener Bevölkerung umfassend verändert hat. Auch die Dorstenerinnen und Dorstener werden immer älter.

Eine statistische Erhebung, datiert vom 30. September 2020, zeigt, dass schon nahezu jeder vierte Dorstener Bürger über 65 Jahre (24,09 %) ist. Besonders stark zugenommen hat die Altersgruppe der über 80-Jährigen. Mit 5.521 Personen stellen sie schon 7,3 % der Gesamtbevölkerung dar. Auffällig ist auch der Anstieg der 90-Jährigen und Älteren. Waren 1989/1990 nur 132 Bürgerinnen und Bürger dieser Altersgruppe zugehörig, waren es 2009 schon 409 Personen. Derzeit leben 796 Personen in Dorsten, die über 90 Jahre alt sind. Sechs von ihnen sind schon über 100 Jahre. „Ein wesentlicher Grund für die gestiegene Lebenserwartung ist unter anderem auch die bessere medizinische Versorgung “, sagt Petra Kuschnerenko, die Demografiebeauftragte der Stadt Dorsten.

Während das Verhältnis der Geschlechter mit 38.747 (50,97%) weiblichen Bürgerinnen und 37.278 (49,03%) männlichen Bürgern sehr ausgeglichen ist, verändert sich die Zusammensetzung mit steigendem Alter. So leben in der Altersgruppe 65 bis 79 Jahren 6.898 Frauen (53,92%) und 5.895 Männer (46,08 %), während ab 80 Jahren und aufwärts deutlich mehr Frauen (3.375, 61,13%) als Männer (2.146, 38,87%) leben. Diese geschlechterspezifische Alterung hat Auswirkungen auf Freizeitangebote und soziale Kontakte für ältere Seniorinnen. Petra Kuschnerenko: „Viele ältere Menschen sind heute lange körperlich und geistig gesund. Entsprechend sind sie aktiv und nutzen die vielfältigen Angebote der verschiedenen Akteure in Dorsten. Es ist immer sinnvoll, frühzeitig über Aktivitäten im Ruhestand nachzudenken. Denn, so sagt man ja auch im Volksmund so schön: Wer rastet, der rostet.“

Die Altersgruppen in Dorsten stellen sich wie folgt dar:

0 bis 24 Jahre                    17.140 (22,55 %)

25 bis 44 Jahre                 16.832 (22,14 %)

45 bis 64 Jahre                 23.739 (31,23 %)

65 bis 79 Jahre                 12.793 (16,83 %)

80 bis 89 Jahre                 4.725 (6,22 %)

90 bis 99 Jahre                 790 (1,04 %)

100 bis 120 Jahre            6 (0,01 %)          

Quelle: Stadt Dorsten, Einwohnermeldedatei über GKD Radar Recklinghausen

18.314 Personen über 65 Jahren, oder 24,09 % der Dorstener Bevölkerung, sind Stand 30. September 2020 im Rentenalter bzw. Vorruhestand. Diese Gruppe wird in den nächsten Jahren stark anwachsen, denn nun gehen die „Babyboomer“ (geboren zwischen 1946 und 1964) in Rente. Fazit: Die Bevölkerung im Erwerbsalter sinkt in den nächsten Jahrzehnten und wird in vielen Arbeitsbereichen fehlen.

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Geburten allerdings wieder zugenommen, sodass in Kindertagesstätten neue Kapazitäten geschaffen werden müssen. „Dies ist insofern nicht überraschend, da nun die Kinder der Babyboomer-Generation Kinder bekommen und somit eine stärkere Zunahme an Geburten zu erwarten war“, erklärt die Demografiebeauftragte.

Text: Stadt Dorsten

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