Bürgerbahnhof soll ein gemeinschaftlich genutztes Wohnzimmer werden
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Bürgerbahnhof soll ein gemeinschaftlich genutztes Wohnzimmer werden
Bei einem Pressetermin sprechen die Akteure über das spätere „Leben“ im schmucken Gebäude
Im Inneren des Bahnhofsgebäudes bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Bis Ende 2022 soll hier der Dorstener Bürgerbahnhof entstehen. Ein Gebäude, wie der Name es schon verrät: für Bürgerinnen und Bürger. Eine besondere Begegnungsstätte für alle Dorstenerinnen und Dorstener, die im Rahmen des Förderprogramms „Wir machen MITte“ gerade entsteht. Zusammen bilden der Umbau und die Umnutzung des denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes und des Bahnhofsumfelds das größte Projekt in der Aufwertung der Dorstener Innenstadt. Das Vorhaben wird auch aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.
Bei einem Pressetermin haben die Akteure darüber gesprochen, wie sie sich das „Leben“ im Bürgerbahnhof vorstellen. Als Vertreter des Ankermieters Dorstener Arbeit sagt Geschäftsführer Jürgen Erhardt: „Der Bürgerbahnhof soll im besten Fall ein gemeinschaftlich genutztes Wohnzimmer der Bürgerinnen und Bürger sein“. Bürgermeister Tobias Stockhoff gefällt diese Perspektive. „Der Bürgerbahnhof, im Zentrum unserer Stadt gelegen, soll ein Zentrum für bürgerschaftliches Engagement werden sein.“
Die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Dorstener Arbeit wird es sein, die im Erdgeschoss eine großzügige Gastronomie betreiben wird, inklusive eines schmucken Außenbereichs - wochentags zunächst der Zeitraum von 6 bis 18 Uhr, eine zeitliche Ausdehnung ist aber je nach Nachfrage denkbar. Beschäftigt werden sollen hier in erster Linie Menschen, die sich durch Qualifizierungsmaßnahmen Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt erhoffen, zu Beginn sollen es bereits 14 Personen sein. Im Zusammenhang mit dem Bürgerbahnhof sollen aber auch Hausmeister_innen-, Gärtner_innen- und Reinigungsaufgaben Qualifizierungsinhalte werden.
Als ehrenamtliche Vereine sind u.a. die Eisenbahnfreunde On Wheels, der Verkehrsverein Dorsten sowie Dorstener Kunstvereine beteiligt. Als „Bahnhofsfamilie“ begleiten sie die Baumaßnahmen eng und bringen sich immer wieder mit Ideen ein. Sie und andere Dorstener Vereine sind es, die auch die Räumlichkeiten in Erd- und erstem Obergeschoss des Gebäudes nutzen sollen. Hier werden insgesamt fünf Räume zur Verfügung stehen, die mit flexiblen Trennwänden ausgestattet sind und gegen eine geringe Gebühr von Vereinen und Gruppen stundenweise gebucht werden können. Durch elektrische Zugangskontrollen sind auch Anmietungen in den Abendstunden möglich. Die Dorstener Arbeit wird die Räume für Schulungszwecke und Kurse ebenfalls nutzen.
Im Erdgeschoss, so kann es sich nicht nur Jürgen Erhardt gut vorstellen, können verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Ob sich etwa „Salongespräche“, wie es Harald Stucken vom Verkehrsverein Dorsten vorschlägt, oder andere Formate etablieren, wird die Zukunft zeigen. „Die technischen Voraussetzungen lassen auf jeden Fall sehr viele Veranstaltungsmöglichkeiten zu“, sagt Jürgen Erhardt. Gerade die Vielschichtigkeit in der Nutzung betont auch Bürgermeister Stockhoff: „Der Bahnhof soll auch denjenigen Teilhabe ermöglichen, die gesellschaftliches Mitwirken für sich neu entdecken möchten.“
Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine, die Interesse an einer Nutzung haben, können sich bereits im Vorfeld der Fertigstellung bei Joachim Thiehoff melden. Der Leiter des Büros für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport ist unter der Rufnummer 02362 663334 erreichbar, oder per E-Mail an joachim.thiehoff@dorsten.de.
Foto oben rechts: Manfred Diekenbrock (Eisenbahnfreunde On Wheels) mit Enkeltochter Mia, Klaus Lammers (Jobcenter), die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal, Jürgen Erhardt (Geschäftsführer Dorstener Arbeit), Harald Stucken (Verkehrsverein), Joachim Thiehoff (Büro für Bürgerengagement, Ehrenamt und Sport) und Bürgermeister Tobias Stockhoff
Text und Foto: Stadt Dorsten