Bienenfreundliches Grün

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Bienenfreundliches Grün

Sieht vielleicht aus wie ein Schottergarten, ist aber keiner: Stadt legt testweise zwei Staudenbeete mit Splitt als Mulch an.

Die Grünflächenabteilung der Stadt Dorsten hat an der Vestischen Allee (im Bereich der Gabelung in Marler- und Bochumer Straße) sowie an der Gahlener Straße / Ecke Hafenstraße (das Rondell mit der Esel-Steele für den Gahlen’schen Kohlenweg) testweise zwei Staudenbeete mit mineralischem Mulch angelegt. Wichtig an der Stelle: Ein solches Beet ist kein toter Schottergarten, sondern höchst lebendig. Andere Städte haben mit der Pflanztechnik bereits gute Erfahrungen gemacht. Gilt auch für Splitt: Es kommt immer darauf an, was man daraus macht.

Bei diesen Beeten wird zunächst eine dicke Schicht Pflanzsubstrat eingebracht und dann mit einer dünneren Schicht Splitt abgedeckt, der die Funktion von Mulch übernimmt. Die Flächen werden vollständig mit einer bunten Staudenmischung bepflanzt, die nach dem Anwachsen die Fläche begrünt. Freuen dürfen sich die Anwohner der beiden Flächen unter anderem auf Storchschnabel, Pracht- und Nachtkerzen, verschiedene Minzen und Astern, Gräser oder Mädchenaugen. „Die Staudenmischung ist so gewählt, dass sie die ganze Saison lang blüht, von März bis Oktober“, erläutert Peggy Schmidt-Piorun von der Grünflächenabteilung, die das Projekt entwickelt hat. „Im Herbst werden wir noch Blumenzwiebeln ergänzen, so dass die Beete im nächsten Jahr schon früh Blüten zeigen.“

Wichtiger Unterschied zu einem toten Schottergarten: Es wird keine Folie eingelegt, die die Fläche praktisch versiegeln würde, sondern der Boden bleibt offen und versickerungsfähig. Die Staudenmischung ist sehr bienenfreundlich und wird nach dem Anwachsen die gesamte Fläche bedecken, so dass der mineralische Mulch kaum noch sichtbar ist und auch der Aufheiz-Effekt nicht eintritt, der sonst mit Schotterflächen verbunden ist.

Der Splitt dient in solchen Beeten als Mulch, der vor Austrocknung und Aushärtung schützt, die Aufnahme von Regenwasser verbessert und den Bewuchs mit Fremdvegetation verringert – dies alles ohne die Nachteile, die mit Rinden- oder Holzhäckselmulch verbunden sind: Rindenmulch verrottet, senkt den PH-Wert des Bodens in einen leicht sauren Bereich und entzieht ihm Stickstoff.

Verstärkt werden außerdem Grünflächen an Straßen als Blühwiesen eingesät. Vermehrt zum Einsatz kommen dabei mehrjährige Saatmischungen. Auch auf diesem Wege dürfen sich also Bienen über ein größeres Nahrungsangebot und Passanten über einen blühenden Anblick freuen.

Foto oben rechts: Die Umwandlung der Fläche an der Vestischen Allee in ein Splittmulchbeet. Das Mineral übernimmt hier die Funktion von Mulch (Bodenbelüftung, Schutz vor Austrocknung) und hat sich als besonders günstig für Stauden erwiesen.

Text und Foto: Stadt Dorsten

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