Bergbau-Schäden am Rapphofs Mühlenbach werden beseitigt
von Martina Jansen (Kommentare: 0)
Bergbau-Schäden am Rapphofs Mühlenbach werden beseitigt
Lippeverband schafft Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt durch Renaturierung
Der Bergbau hat in den Tiefen unterhalb des Ruhrgebiets viele Spuren hinterlassen – auch in Gelsenkirchen und Dorsten. Eine der Folgen: Im Rapphofs Mühlenbach verhindern Bergsenkungen, dass das Wasser im Bach frei von der Quelle zur Mündung fließen kann. Dies hat negative Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt im und am Bach. Daher stellt der Lippeverband das natürliche Gefälle wieder her und renaturiert den Bach zwischen dem Landwirtschaftshof Schulte-Hemming in Dorsten (etwa auf Höhe der Einmündung des Rennbaches in den Rapphofs Mühlenbach) bis zu dem Senkungssee bei der Einmündung des Erdbaches in Gelsenkirchen.
Um das natürliche, stetige Gefälle des Baches wiederherzustellen, vertieft der Lippeverband die Bachsohle. Eine natürliche Fließgeschwindigkeit ist wichtig, denn der Rapphofs Mühlenbach zwischen Gelsenkirchen und Dorsten erfüllt eine wichtige Funktion: Er entsteht durch den Zusammenfluss des Hasseler Mühlenbachs und des Picksmühlenbachs und nimmt auf diesem Wege das gereinigte Wasser von zwei Kläranlagen auf, bevor er bei Dorsten in die Lippe mündet. Ist eine natürliche Fließgeschwindigkeit nicht gegeben, kommt es zu Überschwemmungen. Außerdem erwärmt sich das Wasser in den Absenkungen übermäßig, das führt zu einem Rückgang der Sauerstoffkonzentrationen. Dies beeinflusst die Tierwelt negativ.
Zeitgleich mit der Vertiefung des Baches wertet der Lippeverband den Gewässerabschnitt auf. Die Auen links und rechts werden verbreitet und naturnah gestaltet. Sie sind die natürlichen Überschwemmungsbereiche von Bächen und Flüssen. Auf den stetigen Wechsel zwischen Überflutung und Trockenperioden haben sich viele Pflanzen- und Tierarten angepasst und sind davon abhängig. Sie werden zukünftig entlang des Rappshofs Mühlenbach neuen wertvollen Lebensraum finden.
Durch die Vertiefung der Bachsohle kann das provisorische Gewässerpumpwerk am Erdbach in Gelsenkirchen neben dem Senkungssee abgebaut werden. Stattdessen wird der Erdbach wieder natürlich in den Rapphofs Mühlenbach einmünden. Um die Standfestigkeit zweier Brücken nach der Gewässervertiefung zu gewährleisten, werden deren Fundamente vertieft und verbreitet. Dies betrifft die Brücke in Dorsten auf Höhe des Landwirtschaftshofs Schulte-Hemming, die dem Lippeverband gehört, sowie die Brücke der Stadt Dorsten am Polsumer Weg. Die nicht mehr benötigte Brücke des Lippeverbandes im Bereich des Hofes Grümer wird abgerissen.
Die Gesamtbaumaßnahme wird voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen werden. Sie bildet den Abschluss einer Vielzahl von Umbaumaßnahmen entlang des Rapphofs Mühlenbaches nach Ende der Bergbausenkungen.
Foto oben rechts: Dieser Abschnitt des Rapphofs Mühlenbachs unterhalb der Brücke Altendorfer Straße in Dorsten wurde bereits vom Lippeverband ökologisch aufgewertet
Text und Foto: Lippeverband