Anerkennung der Notfallstufe II für das St. Elisabeth Krankenhaus

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Anerkennung der Notfallstufe II für das St. Elisabeth Krankenhaus

Seit dem 1. Juli wird eine 24/7-Versorgung in der Herzinfarktversorgung realisiert

Dr. med. Jan Bernd Böckenförde ist glücklich: „Herzinfarkt-Patienten können nun bei uns 24/7 notfallmäßig versorgt werden. Eine weitere Fahrt zwecks Weiterverlegung mit dem Rettungswagen fällt ab sofort weg. Da die Menschen immer älter werden und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit zunehmendem Alter steigt, war es dringend notwendig, dass wir uns für die Zukunft bestmöglich aufstellen“, so der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Kardiologie und internistische Intensivmedizin.
Von 2000 bis 2007 gab es bereits ein Herzkatheter-Labor in Dorsten. Doch im Zuge der Zusammenlegung mit dem Marien-Hospital Marl wurde dieses geschlossen. Seitdem mussten Patienten für Herzkatheter-
untersuchungen von Dorsten nach Marl gebracht werden. Um aber für die Dorstener Bevölkerung und das Umland kürzere Wege zu schaffen, entschied sich die Geschäftsführung der Klinik, ein neues Herzkatheter-Labor im oberen Bereich des Neubaus zu realisieren.

Foto oben rechts: (v.l.) Maik Zachen, Gesundheits- und Krankenpfleger, Guido Bunten, kaufmännischer Geschäftsführer am St. Elisabeth Krankenhaus, Ara Dar Zeid, Ärztliche Leitung Zentrale Notaufnahme und Dr. med. Jan Bernd Böckenförde, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Fachbereich Kardiologie und internistische Intensivmedizin

Ende 2023 wurden schließlich zwei neue Linksherzkatheter-Messplätze/Hybrid-OPs in Betrieb genommen, allerdings primär erst nur für die Kernarbeitszeit von 7 bis 16 Uhr, montags bis freitags. „Leider richtet sich ein Herzinfarkt aber nicht nach Kernarbeitszeiten, Feiertagen und Wochenenden und somit mussten Patienten, die außerhalb dieser Zeit betroffen waren, ins benachbarte Marl gebracht werden“, erzählt Dr. med. Jan Bernd Böckenförde.
„Mit der Etablierung der 24/7-Stunden-Bereitschaft des Herzkatheter-Labors am St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten erfüllen wir nunmehr alle Voraussetzungen der Notfallversorgungsstufe II, sodass wir diese jetzt auch von den Krankenkassen zugesprochen bekommen. Kein Patient muss mehr im Rahmen eines akuten Herzinfarktes in ein anderes Klinikum verlegt werden. Je schneller man einen Patienten mit einem Infarkt behandeln kann, umso höher liegen die Überlebenschancen. Somit ist es ein absoluter Gewinn für alle Betroffenen, denn wir gewinnen wichtige Zeit“, weiß Dr. med. Jan Bernd Böckenförde.

Foto oben rechts: Dr. Jan Bernd Böckenförde

Das Team der Kardiologie musste aber zunächst verstärkt werden. „Zusätzliche Kardiologen und Assistenzärzte sowie für die Arbeit im Herzkatheter-Labor speziell geschulte Pflegekräfte sorgen nun dafür, dass die Notfallversorgung an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr gesichert ist“, so Guido Bunten, kaufmännischer Geschäftsführer am St. Elisabeth Krankenhaus.
Zwei Linksherzkatheter-Messplätze/Hybrid-OPs gibt es im Dorstener Krankenhaus. So sind trotz eines akut laufenden Eingriffs stets weitere Untersuchungen möglich. „Linksherzkatheter-Messplätze sind im Grunde Operationssäle“, erklärt Dr. med. Jan Bernd Böckenförde und fährt fort: „Das Einsetzen von Schrittmachern oder Defibrillatoren ist hier ebenso möglich wie die Gefäßerweiterung bei Verengung und die elektrische Verödung von Herzrhythmusstörungen, wobei eine dieser Operation auch schon einmal mehrere Stunden dauern kann. Es ist gut, dass wir mit dem zweiten Linksherzkatheter-Messplatz sicherstellen können, dass auch ein weiterer Notfallpatient direkt behandelt werden kann.“

Foto oben rechts: Ein Blick in den Linksherzkatheter-Messplatz/Hybrid-OP

Text: Christian Sklenak
Fotos: Christian Sklenak und St. Elisabeth Krankenhaus

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