Alles neu macht der Mai

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Beetgestaltung gut geplant

Vielleicht haben Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die lange Zeit zu Hause genutzt und Ihren Garten auf Vordermann gebracht. Ob geplant oder spontan, Ihr Garten zeigt nun ein anderes Gesicht. Der alte Sandkasten, der nicht mehr genutzt wurde, ist vielleicht einem Blumenbeet gewichen oder morsche Bäume, die gefällt wurden, schaffen neue Lichtverhältnisse im Garten. Die körperlich schweren Arbeiten sind damit bereits getan.

Ein Familiengarten mit Schaukel, Rutsche und Sportrasen sieht sicherlich anders aus als der Garten einer Hobbyköchin, die Rosmarin und Oregano gerne frisch in einer Kräuterspirale in Reichweite haben möchte. Selbstversorger legen mehr Wert auf frisches, selbst gezogenes Gemüse und der pflegeleichte Garten eines reiselustigen Singles unterscheidet sich sicher stark vom Pflanzenparadies der älteren Gartenliebhaber, die sehr viel Zeit in die Pflege ihres grünen Zuhauses stecken. Allen diesen Gartenbesitzern gemeinsam ist jedoch die Freude an der Natur, an der vielfältigen Flora.

Pflanzzeit für Sommerblumen
Jetzt im Mai wird der Garten langsam bunt. Sommerblumen werden gepflanzt, aber auch die Grundlage für einen Garten, der zu jeder Jahreszeit etwas fürs Auge bietet, wird gelegt. Damit Sie Ihr späteres Gartenparadies auch genießen können, sollten Sie vor der Neubepflanzung der Beete ein paar Grundsätze beachten.

Wenn Sie die Erde im neuen Beet vor dem Pflanzen gut gelockert und auch Steine sowie Wurzelwildkräuter wie Giersch oder Quecke entfernt haben, dann fällt es nicht nur den neuen Gewächsen einfacher, sich zu entfalten. Auch Sie selbst haben weniger Mühe mit dem Entfernen der unerwünschten Wildkräuter. Üblicherweise erfolgt die Zugabe organischen Düngers wie Komposterde oder Hornspänen im zeitigen Frühjahr, aber auch jetzt noch können Sie dem Boden zusätzliche Nährstoffe mitgeben.

Das Staudenbeet
Sollen die Pflanzen in Ihrem Garten streng nach Ihrem Pflanzplan wachsen oder dürfen sie sich ausbreiten, so wie sie es möchten? Für den letzten Fall hält Ihr Gärtner eine große Auswahl an mehrjährigen, winterharten Stauden oder Zwiebelgewächsen für Sie bereit. An ihnen können Sie sich das ganze Jahr über erfreuen. Einmal gepflanzt, kommen sie jedes Jahr wieder, auch an Stellen, an denen Sie sie gar nicht gesetzt haben. Als Ergänzung dazu schließen farblich abgestimmte oder immergrüne Bodendecker in kurzer Zeit und auf Dauer die Lücken im Beet, bedecken so den nackten Boden und verhindern unerwünschten Wildwuchs.
Die Lösung auf die Schnelle bei einer Neuanlage des Blumenbeetes bieten zusätzlich einjährige Sommerblumen. Nach den Eisheiligen Mitte Mai können Sie gefahrlos die Sommerbepflanzung vornehmen. Stauden, Rosen oder Sträucher in Töpfen können Sie hingegen das ganze Jahr über pflanzen. Wässern Sie die Blumen jedoch ausgiebig, bevor Sie sie einpflanzen.

Farbenpracht das ganze Jahr über
Wenn Sie die verschiedenen Gewächse geschickt nach Blühzeit pflanzen, können Sie sich das ganze Jahr über eine Farbenvielfalt im Garten freuen. Die Zwiebeln der Osterglocken, Tulpen, Schneeglöckchen, Blausterne oder Krokusse müssen aber erst noch trocken gelagert warten. Sie kommen ab September in die Erde und erscheinen dann bereits im nächsten Frühjahr als erste Farbtupfer und sind damit die erste Futterquelle für Insekten. Es folgen die sommerblühenden Stauden oder Einjährigen, die mit ihrer Farbenpracht begeistern. Ihre Lücken werden wiederum ersetzt durch die Herbstblüher mit intensiven warmen roten, orangen oder gelben Farben. Selbst im Winter finden sich noch genügend Farbtupfer durch immergrüne Gräser, winterblühende Gehölze wie Winterjasmin und Schneeball oder durch das strahlende Weiß der mehrjährigen Christrose.

Die Kräuterspirale
Haben Sie noch einen vier bis fünf Quadratmeter großen Platz für Ihre Lieblingskräuter frei? Der Klassiker, die gemauerte Kräuterspirale, sieht nicht nur gut aus und liefert alle erdenklichen Kräuter frisch, insbesondere Salbei und Schnittlauch sehen im blühenden Zustand auch ausgesprochen gut aus und sind eine hervorragende Insektenweide. Die Kräuterschnecke besteht durch ihre Bauweise aus verschiedenen Zonen für die unterschiedlichen Ansprüche der Gewürz- oder Heilpflanzen hinsichtlich Licht und Feuchtigkeit. Auch die dekorativen Kräuterräder sind sehr beliebt, aber selbst in Töpfen auf dem Balkon oder auf der Terrasse müssen sie auf selbst gezogene frische Kräuter nicht verzichten.
Welche Kräuter sie wohin pflanzen können, das zeigen Ihnen die Pflanzen meist selbst an. Mediterrane Kräuter wie Salbei, Oregano, Rosmarin, Thymian oder Lavendel besitzen oft kleine oder behaarte Blätter, um den Wasserverlust zu minimieren. Große oder dünne Blätter wie bei Pfefferminze oder Zitronenmelisse verraten, dass sich die Pflanzen im Halbschatten wohlfühlen. Selbst im Schatten gedeihen noch Bärlauch, Sauerampfer und Waldmeister.
Aber Vorsicht: Nicht alle Kräuter vertragen sich gut miteinander. Majoran und Thymian mögen sich nicht besonders, ebenso wenig Petersilie und Kamille. Petersilie passt jedoch hervorragend zu Dill, aber auch Rosmarin und Basilikum oder Schnittlauch und Majoran sind geeignete Beet Nachbarn. Die Zitronenmelisse verträgt sich mit allen anderen Kräutern und fördert sogar ihr Wachstum. Nur Basilikum mag sie nicht um sich haben.

Text: Martina Jansen
Fotos: pexels

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