Vom Partygänger zum Familienmenschen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Vom Partygänger zum Familienmenschen

Meine kleine Familie hat mich geerdet

„Technik und ‚Bling Bling‘ waren schon immer meins“, lacht Dennis Finke, „da wundert es wohl kaum jemanden, dass ich aus meinem Hobby meinen Beruf gemacht habe.“
Schon früh sammelte Dennis Bühnenerfahrung, wenn auch zunächst neben der Bühne. Sein Vater, ein Musicaldarsteller, nahm ihn oft mit zu Proben oder Auftritten und Dennis war schnell infiziert. „Die Technik, die Atmosphäre und das Rampenlicht faszinierten mich von Anfang an und ich wollte immer wissen, was passiert, wenn ich die verschiedenen Knöpfe drücke. Zu Hause spielte ich dann die Szenen nach.“ Schnell wurde das Nachspielen langweilig und „DJ“ Dennis, mittlerweile im Teenageralter, lud seine Schulkollegen zur Disco ein. Dass der Tanzschuppen sich in seinem Kinderzimmer befand, das störe niemanden. Profihaft hantierte der junge Mann damals noch mit Vinyl. Für unsere jungen Leser: Das sind die altmodischen, schwarzen Schallplatten.
„Ich bin durch einen Kollegen als DJ XDream in die Clubszene hineingerutscht. Die ersten Male waren fürchterlich. Ich habe mich immer gefragt, was ich machen würde, wenn die Gäste gehen, weil ich bei ihnen nicht ankomme. Aber die Nervosität legte sich irgendwann und seitdem ist DJing für mich immer noch das i-Tüpfelchen meiner Arbeit, aber mein Kerngeschäft ist weiterhin der Aufbau der Technik bei verschiedenen Veranstaltungen.“
Dass Dennis auch später in diesem Beruf tätig sein wollte, kristallisierte sich schon früh heraus und so begann und beendete er seine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker. 2013 gründete er sein eigenes Unternehmen, tourte fünf Jahre lang durch Deutschland und lernte dabei zahlreiche Stars kennen. „Sie haben sich absolut darauf verlassen, dass alle perfekt funktionierte. Konnten sie auch, aber ich war jedes Mal extrem nervös, ob ich nicht doch etwas vergessen habe“, erinnert sich der 30-Jährige.

Foto oben rechts: Dennis Finke
Foto: Christian Sklenak

Sein weiterer privater Lebensweg ist schnell erzählt: Bei einem Auftrag lernte er Lisa kennen. Geschrieben, getroffen, verliebt, nach Dorsten gezogen, geheiratet und eine Familie gegründet. „Es ging alles sehr schnell“, erzählt mir der Östricher und schaut schmunzelnd auf die Fotos seiner kleinen Familie, die an der Wand hängen. „Mein Leben hat sich seitdem um 180 Grad geändert. Durch Lisa bin ich ein absoluter Familienmensch geworden und sie erdet mich regelmäßig. Ich fühle mich in Dorsten sehr wohl und es ist cool, dass Menschen, die ich auf eine Veranstaltung feiern sehe, beim nächsten Event mit mir ein Bier trinken.“
Auf einer privaten Feier traf er auf DJ Peter Suttrop, das Dorstener Urgestein, wenn es um Musik geht. Er sprach Peter an, fragte ihn dies und das und eine Männerfreundschaft nahm ihren Lauf. „Dennis war kein Spinner, das habe ich sofort bemerkt, er ist strukturiert, sympathisch und hat Ahnung davon, was er macht“, betont Peter. Die Coronapandemie brachte beide Männer dann auch beruflich näher zusammen. Gemeinsam mit Daniel Bosse von der Heimatmedien GmbH planten die beiden professionelle Livestreams und feierten so mit ihren Internetgästen in der alten RAG Lohnhalle das erste virtuelle Dorstener Oktoberfest. Beide sind nicht auf den Mund gefallen, spielten sich die verbalen Bälle immer wieder zu und dem Publikum gefiel es.
„Das, was Dennis da auf die Beine gestellt hatte, das war schon echte Profiqualität“, betont der bekannte DJ. „Er ist als DJ, aber auch mit seiner Technikfirma Lineupevents ein Gewinn für Dorsten“, ist sich Peter sicher. Erst kürzlich moderierte er mit ihm gemeinsam beim 24-Stunden-Spendenlauf und lobt auch heute noch die gute Zusammenarbeit. „Dennis hat mir versprochen, auch noch dann mit mir zusammenzuarbeiten, selbst wenn er mich im Rollstuhl schieben muss. Aber ich bin mir sicher, dass er auch ohne mich sein Publikum bestens unterhalten wird. Dennis hat ein gutes Gespür dafür, welche Musik seinen Gästen gefällt und er hat die Ruhe weg, wenn nicht alles nach Plan läuft.“ „Ich denke halt in Lösungen“, kommt prompt die Antwort von Dennis und die lässt selbst Peter einmal unkommentiert stehen.

Foto oben rechts: Dennis Finke baut Bühnentechnik in Perfektion
Foto: privat

Text: Martina Jansen

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