Lambert Lütkenhorst: In Dorsten daheim – in Europa zu Hause

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Lambert Lütkenhorst: In Dorsten daheim – in Europa zu Hause

Reisen zieht sich als roter Faden durch sein Leben.

Bereits zu seiner Zeit bei der KAB in Münster suchte er Ziele aus, plante die Routen und machte schließlich den Busführerschein, um als zweiter Fahrer die Touren begleiten zu können. Auch zu seiner Zeit als Bürgermeister fuhr Lambert Lütkenhorst weiterhin selbst Touren, wenn auch weniger oft, da es seine Zeit nicht zuließ.

Nach seiner Pensionierung kamen immer öfter Fragen von Reisenden aus der Region auf, ob man nicht einmal als bestehende Gruppe verreisen könnte. Natürlich griff unser Altbürgermeister diese Idee auf, besuchte die einzelnen Vereine oder Verbände und erkundigte sich nach deren Reisewünschen und Vorstellungen. Und so plante er wieder – und plant noch immer – maßgeschneiderte Touren, die er vorher selbst erkundet und auf denen er aus Spaß an der Freude den Bus noch immer persönlich fährt. „Häufig ist auch meine Frau dabei und kümmert sich im Bus um die Fahrgäste“, freut sich Lambert Lütkenhorst über die Möglichkeit, als reiselustige Familie, ohne finanzielle Aspekte, auf Tour gehen zu können. Frei nach dem Motto: „In Dorsten daheim – in Europa zu Hause“. Die von ihm geplanten Touren bietet das Reiseunternehmen Kremerskothen aus Altendorf als Veranstalter an. „Die Zusammenarbeit mit Kremerskothen macht mir sehr viel Spaß und letztendlich sichern wir damit die Reisegruppe vor den üblichen Risiken ab“, so Lambert Lütkenhorst.

Foto oben rechts: Die Schönheit der Fjorde Norwegens ist immer wieder beeindruckend

Foto: Andrey Aemyagov/fotolia.com

Auf seinen Reisen hat er nicht nur zahlreiche Menschen kennen und schätzen gelernt, er hat sich auch ein immenses Hintergrundwissen zu den einzelnen Ländern, Städten oder Sehenswürdigkeiten angeeignet. „Die Reisen, die ich begleite, haben stets einen kulturellen Wert. Männer auf Junggesellenabschiedstouren fahre ich nicht von Kneipe zu Kneipe“, so Lambert Lütkenhorst und fährt fort: „Schließlich sollen die Reisenden etwas von den Reisen mitnehmen.“

Allein im letzten Jahr waren die Lütkenhorsts auf 14 verschiedenen Touren unterwegs. In diesem Jahr treten sie jedoch etwas kürzer, da werden es „nur“ zehn Reisen.

Spezielle Highlights kann LaLü, wie der Altbürgermeister in Dorsten noch immer von vielen Bürgern genannt wird, nicht nennen. „Jede Fahrt, jede Stadt hatte etwas Besonderes. So ist ein Trip zum Karneval nach Venedig, wie wir ihn in den vergangenen Jahren regelmäßig angeboten haben, natürlich etwas völlig anderes, als zum Beispiel die Busreise nach Norwegen ins Reich der Trolle. Die Tour nach La Rochelle oder die traumhafte Location an der Elsässer Weinstraße unterscheiden sich wiederum sehr von der Reise in die Lutherstadt Wittenberg“, erklärt Reiseleiter Lütkenhorst.

Foto oben rechts: Traumhafte Idylle im Elsass

Bei der Reise nach Norwegen im Juni dieses Jahres standen die Natursehenswürdigkeiten wie Geiranger mit den „Wasserfällen der sieben Schwestern“, dem Brevatnet Gletscher, dem Hardanger Fjord, der Flambahn oder der wohl ältesten Steinkirche des Landes auf dem Plan. Alles wahre Eyecatcher und sorgfältig ausgewählt, denn Lambert Lütkenhorst war im Vorfeld bereits 14 Tage in Norwegen unterwegs, um wie gewohnt Hotels, Fährzeiten und Distanzen auszuwerten.

Foto oben rechts: Bei ihm sind die Reisegäste gut aufgehoben: Reiseleiter Lambert Lütkenhorst

Wieder ganz anders war die Reise zu den Lutherorten. Hier wurden der Reisegruppe eher religiöse, historische und kulturelle Ziele angeboten. Ein Auszug aus dem „Facebook-Reisetagebuch“ des aktiven Busfahrers Lütkenhorst: „Wir sind hier unterwegs mit einer sehr interessierten Reisegruppe zu den Lutherorten. Nach dem Besuch der Wartburg, der Müntzerstadt Mühlhausen und der Lutherstadt Eisleben sind wir heute zum Abschluss unserer Reise in der Stadtkirche zu Wittenberg zum festlichen Ökumenischen Abschlussgottesdienst der Wittenberger ökumenischen Versammlung 2017 eingeladen. Ein wunderbares Geschenk zum Abschluss dieser ökumenischen Reise mit einer visionären Predigt des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Bedford Strohm.“

Foto oben rechts: Der Naumburger Dom zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des europäischen Hochmittelalters

Kaum zurück von der Lutherreise, ist der reiselustige Dorstener schon wieder unterwegs: Das Allgäu ist das aktuelle Ziel. Schlesien und Straßburg werden dieses Jahr noch folgen, damit ist das Reise-Soll dann auch erst einmal erfüllt.

„Im nächsten Jahr mache ich mir selber ein Geschenk“, freut sich Lambert Lütkenhorst. „Dann geht es unter anderem nach Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Doch falls Sie, lieber Leser, liebe Leserin, überlegen sollten mitzufahren, müssen wir Sie enttäuschen: Diese Fahrt ist bereits ausverkauft. Aber vielleicht interessiert Sie eine Reise nach Rumänien? Dorthin könnte es ebenfalls im nächsten Jahr gehen. „Eventuell fahren wir bis ins Donaudelta, dem Biosphärenreservat im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer, dann vielleicht auch wieder mal zu den Moldauklöstern und natürlich nach Siebenbürgen“, verrät der engagierte Reiseleiter schon etwas von der Jahresplanung 2018.

Da Rumänien sicherlich nicht das Reiseland Nummer eins ist und es wohl auch die Wenigsten alleine bereisen werden, bietet sich eine solche Reise mit dem erfahrenen Holsterhausener geradezu an. Zumal es nicht seine erste Fahrt nach Rumänien ist und er dort Freunde treffen wird. Bereits im letzten Jahr fuhr LaLü mit 15 Schülern nach Radelns im rumänischen Transsilvanien. Dort traf die Reisegruppe nicht etwa auf Vampire mit großen Eckzähnen, sie besuchten auf Einladung von Peter Maffay sein therapeutisches Kinderferienhaus. „Die Kinder hatten dort einen Riesenspaß. Wir sind in Kirchenburgen herumgekrabbelt, haben Salzbergwerke besucht und den Aufenthalt sehr genossen“, erinnert sich Lambert Lütkenhorst gerne an das Projekt des Sängers.

Foto oben rechts: Die Stadt Brasov (Kronstadt) in den rumänischen Südkarpaten

„Vielleicht haben wir ja bei dem ein oder anderen die Reiselust geweckt“, schmunzelt Lambert Lütkenhorst. Wenn Sie, lieber Leser, liebe Leserin, nach dem Lesen dieser Geschichte und beim Anschauen der Fotos Lust auf eine gemeinsame Reise mit Lambert Lütkenhorst haben, dann sind auch Sie vielleicht schon bald unterwegs, frei nach dem Motto: In Dorsten daheim – in Europa zu Hause!

Mehr zu Peter Maffays Projekt „therapeutisches Kinderferienhaus“ können Sie auf der Webseite seiner Stiftung auf www.petermaffaystiftung.de/deutsch/einrichtungen/rumaenien/dorf.html erfahren.

Text: Martina Jansen
Fotos: privat, fotolia

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