Die Welt hat viele Gesichter – Dorsten auch

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Die Welt hat viele Gesichter – Dorsten auch

Kürzungen im Bereich Migration

Der Bundeshaushalt 2024 sieht Kürzungen von ca. 25 Prozent für Leistungen der Freien Wohlfahrtspflege vor. Nicht nur die Verbände der freien Wohlfahrtspflege zeigen sich angesichts dieser Zahlen alarmiert. Die Kürzungen von ca. 30 Prozent im Bereich der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) würde bedeuten, dass eine Vielzahl von sozialen Angeboten einfach wegfallen würden. Das würde wiederum das gesellschaftliche Gemeinschaftsgefühl schwächen. Und dies bei der höchsten Zahl an Neuzuwanderungen nach Deutschland. Auch bei den Programmen „Jugendmigrationsdienste (JMD)“ und „Respekt Coaches“ wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der Rotstift angesetzt.

Ein Widerspruch in sich selbst
Das Beratungsaufkommen vom Fachdienst für Integration und Migration der Caritas Dorsten ist aktuell kaum noch zu bewältigen. Immer mehr Migranten brauchen Hilfe und suchen die Beratungsstellen auf. Die geplanten Mittelkürzungen stehen dabei im direkten Widerspruch zu den steigenden Bedarfen. Weitere Kürzungen hätten nicht nur Auswirkungen auf das Angebot, sondern auf den Dienst selbst: Es stehen auch Personalstellen auf dem Spiel. In anderen Städten fällt z. B. der Dienst des „Respect Coachs“ ganz weg. Ohne eine Weiterfinanzierung können Wohlfahrtsverbände ihr Angebot und ihre Fachkräfte nicht halten. Daher möchten wir in unserer neuen Reihe „Die Welt hat viele Gesichter – Dorsten auch“ die Arbeit der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) und des Jugendmigrationsdienst (JMD) vorstellen. In fünf ausgewählten Integrationsgeschichten wird deutlich, was dieser Dienst vor Ort leistet und wie wichtig er für unsere Gesellschaft und Zukunft ist.

Aus Datenschutzgründen und unter Achtung der Privatsphäre wird der Steckbrief anonymisiert vorgestellt
Zur Person: Aus Syrien, 19 Jahre

Welche Hürden gab es für dich?
Nach meiner Fachhochschulreife wollte ich Wirtschaftsrecht studieren – jedoch war nur eine Online-Einschreibung an der Hochschule möglich. Ich hatte Schwierigkeiten mich mit all den Formularen zurecht zu finden.

Wo hast du Hilfe gefunden?
Ich habe mich an die Beratungsstelle des Jugendmigrationsdienstes der Caritas Dorsten gewandt. Es wurden Dokumente gescannt und die Fragen sowie Formulare zur Einschreibung zusammen ausgefüllt. So habe ich endlich meine Matrikelnummer erhalten, mit der ich ein Benutzerkonto für weitere Informationen zu den Vorlesungen und Seminaren erstellen konnte. Ohne diese Hilfe hätte ich mich niemals fristgerecht an der Hochschule einschreiben können.

Deine Wünsche für die Zukunft?
Ich möchte in Deutschland im Bereich des Wirtschaftsrechts meinen Abschluss machen und dann hier arbeiten.

Ansprechpartner in diesem Fall war: Rolf Puschnig, Telefon: 02362 - 918 712, E-Mail: r.puschnig@caritas-dorsten.de

Foto oben rechts: Team des Fachdienstes für Integration und Migration

Text und Foto: Caritas Dorsten

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