Lokallust Dorsten - page 23

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27. Januar 2018
Lippeverband
&
reits im Vorfeld, das Hochwasser-
risiko zu mindern bzw. Schäden
durch Hochwasser zu vermeiden.
Michael Steinbacherklärt,warum
der Pegelstand der Lippe in Dor-
sten ständig hoch ist: „Die Lippe
in Dorsten besitzt ein tiefes Bett,
daher ist der Wasserstand des
Mittelwassers von Anfang an hö-
her als zum Beispiel in Haltern.“
Ist nach der Alarmierung abzuse-
hen, dass die Acht-Meter-Marke
für längere Zeit überschritten
wird, dann können wir Dorstener
dennoch beruhigt sein. Im Ernst-
fall sind die Mitarbeiter rund um
die Uhr im Einsatz. Sie gehen die
Deiche ab, kontrollieren die Ne-
benflüsse, prüfen, ob sich in den
Rechen etwas verfangen hat und
schauen, ob Brücken unterspült
worden sind. Zusätzlich achten
sie in den Deichseitengräben da-
rauf, ob Wasser durch den Deich
sickert. Mitte Dezember 2017 und
Anfang Januar 2018 lagen die Pe-
gelstände zwar bei acht Metern,
Handlungsbedarf bestand je-
doch noch nicht.
Neben demHochwasserschutz
und der Klärung der Gewässer ist
der Lippeverband auch für die
Instandhaltung der Deiche und
Deichwege zuständig. So wurden
jetzt Mitte Januar die Schlaglö-
cher auf dem linken Lippe-Ufer
beseitigt. Die Deiche schützen
die tiefer liegenden Bereiche vor
Hochwasser. Diese Bereiche,
Polder genannt, waren Namens-
geber für den Lippe-Polder-Park,
dem Stadtpark auf Zeit im Som-
mer 2015.
Ein wertvoller Partner in Hin-
sicht auf die Pflege der Deiche
ist der Schäfer mit seiner Herde.
Die Schafe verdichten die obere
Schicht des Deiches und halten
die Grasnarbe kurz, sodass Ka-
ninchenlöcher, die dem Deich
schaden, schneller zu sehen sind.
In Dorsten hat die Lippe au-
ßerhalb der Deichstrecken noch
reichlich Platz sich bei hohem
Wasserstand auf den angren-
zenden Flächen auszubreiten.
Auf diese Weise entstand und
entsteht ein ökologisch wert-
voller Raum für Flora und Fauna.
In den teilweise unter Natur-
schutz stehenden Lippeauen
haben sich daher unter ande-
rem wieder der Eisvogel oder die
Uferschwalbe angesiedelt. In der
Lippe selbst hat sich der Bestand
selten gewordener Fische wieder
erholt. Michael Steinbach führt
das vor allem auf den Ausbau der
Kläranlagen zurück. Inzwischen
leben wieder 27 Fischarten und
rund 400 verschiedene Arten
von Schnecken, Muscheln und
Krebsen in der Lippe - dreimal so
viele wie vor 20 Jahren.
Schützen Sie bitte diesen wert-
vollen Lebensraum für bedrohte
Tier- und Pflanzenarten, in dem
Sie die Naturschutzgebiete nicht
betreten und Ihren Hund anlei-
nen.
Text: Martina Jansen
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