Rainer Krause, „eeen Balina“ in Dorsten

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Rainer Krause, „eeen Balina“ in Dorsten

Ein Allrounder in Sachen Kreativität

Wenn Rainer Krause spricht, dann ist der Berliner Dialekt unüberhörbar und sein spezieller schwarzer Berliner Humor ist in seinen Karikaturen stets präsent.  Vom bitterbösen Humor bis hin zu lustigen Anzüglichkeiten verpackt der 68-Jährige Alltagssituationen, die jeder von uns kennt. „Ich zeichne zu aktuellen Themen, aber auch ganz spontan, wenn mir etwas einfällt“, erzählt er.

Zeichen und Malen sind schon seit früher Jugend das Hobby des ehemaligen Maschinenbauingenieurs. Seine bevorzugten Motive waren und sind Landschaften in Aquarell oder Öl, die er vor Ort skizziert und zu Hause auf Leinwand malt. Im Gegensatz zu diesen Werken, die Rainer Krause bisher ausschließlich für sich zur Entspannung schuf, sind seine Karikaturen auch für persönliche Anlässe in seinem Familien- und Bekanntenkreis gedacht.
„Meine Skizzen, ich nenne sie mal Cartoon-Karikaturen, sollen die besonderen Eigenschaften der betreffenden Personen hervorheben“, erklärt er. „Und bisher ist es mir auch immer gelungen, dass sie sich in den Cartoons wiederfanden“, fährt der Holsterhausener fort.

Foto oben rechts: Karikaturist Rainer Krause

Wer Karikaturen liebt, ist bei Rainer Krause und seinem großen Fundus an der richtigen Stelle. Angefangen von der Zeitumstellung bis hin zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner, und, wen wundert’s, auch mit einigen neuen Cartoons über das Coronavirus zeichnet er was ihm einfällt. Nichts ist ihm heilig. Ostern, Diäten oder Promis – ein kurzer Satz, zwei kurze Dialoge, zwei Personen und schon bringt Rainer Krause die Situation so präzise auf den Punkt, dass es jeder versteht. Zumindest meistens, denn manchmal ist ein zweiter Blick nötig, bis der manchmal gewagte Humor auch wirklich ankommt.

Foto oben rechts: Zeitumstellung

Die Zeit zu zeichnen nimmt sich der Rentner trotz seiner vielen Hobbys. Neben Drechselarbeiten in seiner Holzwerkstatt, ist er auch bei allen anfallenden Arbeiten in seinem Garten anzutreffen. Zum Ausgleich dazu setzt er sich, so oft es geht auf sein Rad und erkundet die Umgebung. „Ich habe in den 30 Jahren, die ich im Sauerland lebte und dort Mitglied im Radsportverein war, im Mittelgebirge Ausdauer bei den schwierigen Aufstiegen gelernt“, so Rainer Krause. „Das kommt mir jetzt bei der Musik zugute. Vor allem, wenn es bei mir da nicht so rund läuft“, ergänzt er.

Und das passierte dem passionierten Saxofonspieler in der Anfangszeit seiner Vereinszugehörigkeit zum Blasorchester St. Antonius wohl des Öfteren. „Ich spiele seit acht Jahren Saxophon und habe immer für mich alleine die Melodie bei Jazz und Pop gespielt. Seitdem ich vor drei Jahren nach Dorsten zog und Anfang des Jahres der Blaskapelle beitrat, begleite ich mit meinem Saxofon nun das Orchester. Das ist ein schon gewaltiger Unterschied. Daher habe ich bei den ersten Proben nur zugehört und musste lernen wegzuhören, was andere Musiker spielen und lernen, mich auf meinen eigenen Part zu konzentrieren. Aber das fördert die Konzentration.“

Foto oben rechts: Drei Phasen der Bekämpfung der EPS

Ein gemeinsames Üben oder Auftritte sind jetzt zurzeit leider nicht möglich, aber in diesen Zeiten ist Kreativität gefordert. So gab Rainer Krause gemeinsam mit Franz-Josef Feller, dem 1. Vorsitzenden der Blaskapelle, Ostersonntag in Hervest zwei private Open-Air-Konzerte für Senioren und behinderte Menschen. Natürlich unter den geforderten Hygiene- und Abstandsregeln.
Musik, Radfahren, Garten, seine zwei Kinder und drei Enkel – viel Zeit hat Rainer Krause nicht, seine Hobbys füllen ihn eigentlich völlig aus. Dennoch fand er noch Zeit für sein neuestes Projekt, ein kleines (Foto-) Buch mit dem Titel. „Verzicht macht auch zufrieden.“ Hat er jedoch eine neue Karikatur im Kopf, verzichtet er zum Glück nicht darauf, sie zu verewigen. Dann nimmt er seinen Stift zur Hand und nach spätestens einer Stunde ist ein neues Werk fertig.

Foto oben rechts: Maximal eine Stunde benötigt Rainer Krause für eine Karikatur

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak

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