Moderne und traditionelle Musik gemeinsam erleben

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Moderne und traditionelle Musik gemeinsam erleben

Tag der offenen Tür bei der Blasmusik St. Marien

Dass Blasmusik nicht nur etwas für die ältere Generation ist, davon können sich Besucher am 14. September, beim Tag der offenen Tür der Blasmusik St. Marien selbst überzeugen. „Wir spielen hobbymäßig, haben aber dennoch ein gutes Niveau“, bemerkt Klaus Rautenberg, Tenorsaxofonist des Vereins.

Ihren Ursprung fand die Blaskapelle Mitte der 90er Jahre. Musiker aus ehemaligen Dorstener Musikvereinen, wie der damaligen Bergwerkskapelle Fürst-Leopold-Baldur, der Stadtkapelle Dorsten und der Instrumentalgruppe des Fanfarencorps Hervest-Dorsten taten sich zusammen, um ein neues Podium für die Blasmusik in Dorsten zu schaffen.

Trotz zahlreicher Auftritte fehlte jedoch der Musikernachwuchs. Die verbliebenden acht aktiven Mitglieder standen schließlich 2002 vor der Entscheidung, den Verein aufzulösen oder das Ruder herumzureißen. Sie entschieden sich, auch aufgrund zahlreicher Zusprüche aus der Gemeinde, für den Erhalt des Vereins und der Erfolg gab ihnen recht.

Thomas Günther und Ludger Thiemann übernahmen 2003 die Leitung von Adolf Günther, der sein Amt niederlegte, und mobilisierten das Marienviertel. Auf der Suche nach neuen Mitgliedern wurden alle dort wohnhaften Familien eingeladen, ein Blasinstrument zu erlernen, eigene Ehefrauen und Kinder wurden „dienstverpflichtet“. Und bereits im selben Jahr konnte die Blaskapelle die Fronleichnamsprozession und das Pfarrfest musikalisch umrahmen. Aufgrund der vielen Förderer im Marienviertel gründete sich dann auch recht schnell ein Förderverein, der die Blasmusik finanziell unterstützt.

Die zahlreichen neu eingetretenen Mitglieder senkten den Altersdurchschnitt von etwa 50 Jahren auf Mitte 30. Somit stand die Blasmusik altersmäßig wieder auf einem soliden Fundament, sodass die „Blasmusik St. Marien e.V.“ 2006 ins Vereinsregister eingetragen werden konnte.

Unter der Leitung von Dirigent Oliver Jahnich spielen zurzeit 35 aktive Musiker zahlreiche verschiedene Blasinstrumente. Frauen und Mädchen wählen eher die Querflöte und die Klarinette, Männer dagegen favorisieren die Posaune. Die Bandbreite des Orchesters ist enorm: Traditionelle sowie kirchliche Blasmusik, Hits aus bekannten Musicals, aktuelle Schlager, Evergreens, Big-Band-Sound sowie der traditionelle Marsch stehen bei der Blasmusik auf dem Programm.

Die Aktion „Juzi – Jugend zum Instrument“ brachte den 14-jährigen Marvin Ley zum Blasorchester. „Mir macht es Spaß, mit anderen zu musizieren, daher nahm ich vor einem halben Jahr den Kontakt zur Blasmusik auf“, erzählt er. „Ich wurde herzlich eingeladen, ein paar Instrumente mal auszuprobieren und ich kam recht schnell zum Saxofon, das mir auf Anhieb gefiel. Blasmusik kann unfassbar vielseitig sein, man kann von Jazz über Polka, bis hin zu Pop und Rock alles spielen, das gefällt mir“, fährt er fort.

Foto oben rechts: Marvin Ley hat Spaß am Saxofonspielen

Über die Aktion „Ezzi – Erwachsene zurück zum Instrument“ fand Birgit Mechlinski ebenfalls vor einem halben Jahr wieder den Weg zur Blasmusik. „Als Jugendliche lernte ich bereits Saxofon und Landsknechttrommel und spielte diese Instrumente über viele Jahre. Das Musizieren hat mir immer viel Spaß bereitet und das Interesse an der Blasmusik ist nie so ganz abhanden gekommen“, berichtet sie. „Nach einer über 25-jährigen Pause, freue ich mich daher, die Möglichkeit zu haben, in der Blasmusik St. Marien meinem wiedergefundenen Hobby nachgehen zu dürfen“, freut sich Birgit Mechlinski.

Foto oben rechts: Birgit Mechlinksi fand den Weg zurück zur Blasmusik

Die Blasmusiker proben natürlich nicht nur, sie treten auch auf. So steht jährlich im Mai das „Konzert unter den Kastanien“ auf dem Programm. Aber auch beim Laternenumzug St. Marien, bei verschiedenen Schützenfesten, der Maibaumversteigerung und anderen Events verbreiten die MusikerInnen mit ihren Musikstücken gerne gute Laune. Ein musikalisches Highlight ist das jährliche Weihnachtskonzert in der Marienkirche mit der anschließenden „Ständchentour“ zu den Förderern der Blasmusik.

Nach den Sommerferien beginnen die Musiker mit den Proben ihrer Weihnachtslieder in bekannten Orchesterversionen. „Wir hängen dabei die Latte nicht zu hoch. Um bei uns mitspielen zu können, muss niemand eine Prüfung ablegen“, lädt Klaus Rautenberg interessierte Musiker ein.

Geprobt wird donnerstags von 19:30 bis 21:30 Uhr in der Aula der von-Kettler-Schule. Interessierte MusikerInnen jedes Alters sind hier gerne gesehen, Instrumente können zum Teil vom Verein ausgeliehen werden. Anmeldungen bitte beim ersten Vorsitzenden Ludger Thiemann über die Webseite www.blasmusik-st-marien.de.

Am 14. September findet von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr der Tag der offenen Tür im Pfarrheim St. Marien statt. Dort präsentiert sich die Blasmusik mit ihren Instrumenten und lädt alle Interessierten ein, sie an diesem Tag ausprobieren. Dazu stehen Dozenten und Musiker mit Rat und Tat zur Seite.

Text: Martina Jansen
Fotos: privat

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