Lippe-Biber-Bande

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Lippe-Biber-Bande

Spielerisch auf den Spuren von Dorsten - ein Projekt des Orts- und Heimatvereins Dorsten

Dorsten. Ein Rumms lässt Biberdame Tinchen, auch bekannt als Frau von Lippe, aufschrecken. Sie hatte geglaubt, eine gute Baumfällerin zu sein. Doch die Blechmänner fällen Bäume in Windeseile, errichten einen Wall, größer als der Biberbau. Die Römer sind in Dorsten einmarschiert. In der Ich-Perspektive hält Protagonistin Frau von Lippe ihre Abenteuer mit ihrem Bruder Flo und Oskar fest. Daraus entstanden ist die Buchreihe „Lippe-Biber-Bande“, herausgegeben vom Verein für Orts- und Heimatkunde Dorsten. Ziel der kurzen Bücher mit nicht mehr als 30 Seiten ist es, Kinder für die Geschichte ihrer Stadt zu begeistern.

Mit der „Lippe-Biber-Bande“ können Jung und Alt neue Abenteuer erleben und Interessantes über ihre Stadt erfahren. Auf die Idee dazu kam Claudia Jägering. Die Dorstenerin ist Mitglied im Verein, interessiert sich für Geschichten ihrer Stadt und trägt ihre Begeisterung weiter. Als Leiterin des katholischen Kindergartens St. Agatha geht sie mit ihrer Kita-Bande auf Entdeckungstour, lässt Geschichte in den Köpfen der Kleinen lebendig werden: „Die Kinder hören mir immer sehr aufmerksam zu und sind neugierig, wenn ich ihnen Dorstener Geschichten erzähle“, sagt sie. Es brauchte nicht lange, bis Mithörer und Kollegen auf sie zukamen und meinten: „Schreib doch mal was auf“. Gesagt. Getan. Die Idee war geboren, für Kinder eine Buchreihe zu entwickeln. Im Verein für Orts- und Heimatkunde waren alle sogleich Feuer und Flamme für das Projekt. 

Foto oben rechts: Freuen sich über die positive Resonanz der Lippe-Biber-Bande (v.l.): Illustratorin Claudia Esser, Heinz Winter und Texterin Claudia Jägering vom Verein für Orts- und Heimatkunde

Jägering recherchierte in Archiven und schrieb die Texte. Vereinsmitglied Claudia Esser besuchte Originalschauplätze und entwickelte kindgerechte Illustrationen vor historischer Kulisse. Die ersten beiden Bände sind seit November im Handel erhältlich: „Wie alles begann“ erzählt die Geschichte der Protagonistin Bibermädchen Tinchen und wie sie zu ihrem Namen Frau von Lippe kam. Im zweiten Buch marschieren die Römer in Dorsten ein. Ein drittes Buch ist in Arbeit. „Jetzt geht es Schlag auf Schlag“, sagt Claudia Esser. Bislang werde das Produkt sehr gut angenommen. „Die, die es gelesen haben, finden es toll“. Hier zählen Inhalte, weniger eine chronologische Abfolge. Mit dem Buch soll Geschichte im Gedächtnis bleiben bevor sie vergessen wird. 

Von der Erstbesiedlung bis in die heutige Zeit. Viele gebürtige Dorstener wissen nicht viel über ihre Ortsgeschichte“, sagt Vereinsmitglied Heinz Winter. So erfahren auch Erwachsene Wissenswertes über ihre Stadt. So trat einst regelmäßig Wasser über die Ufer der Lippe in Dorsten. Lebendige Auenlandschaften mit Wäldern, Röhrichten, sumpfigen und grasigen Gefilden entstanden. Im letzten Jahrzehnt vor Christi Geburt war die Lippe noch ein typischer Flachlandfluss mit Sand- und Kiesbänken. Ob es hier tatsächlich Biber gegeben hat? „So unwahrscheinlich ist das gar nicht“, sagt Claudia Esser. Wichtig sei es vor allem auf eine einfache Art Wissen zu vermitteln. Die kleinen, putzigen Biber werden sicher noch viele Abenteuer in ihrer Stadt erleben. Wer selbst Ideen für die Geschichten hat: Der Verein ist für Ideen offen. „Unsere Stadt und unsere Heimat geben viel her“, sind sich alle einig. Die Büchlein sind für 2,50 erhältlich. Im Internet unter www.vb-shop.de und www.manusfactur.de. Vor Ort in der der Stadtinfo Dorsten, der Buchhandlung König & Parrenin, der Altstadtbuchhandlung, der Buchhandlung schwarz auf weiß sowie der Volksbank Dorsten. 

Text und Foto: Marie-Therese Gewert 

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