Leser-E-Bike-Tour 2019

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Leser-E-Bike-Tour 2019

Eine bunt gemischte Gewinnertruppe unterwegs in Dorsten

Acht Paare, die die Lokallust-E-Bike-Tour gewannen, starteten am 15. Juni gemeinsam mit dem für die Dorstener Lokallust Verantwortlichen Christian Sklenak und mir als Redakteurin auf die unter dem Motto „Wasser“ stehende Leser-E-Bike-Tour.

Angeführt von unserem langjährigen Reiseführer Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst, der am Tage zuvor noch in unserer Partnerstadt Rybnik zum Ehrenbürger geehrt wurde und dennoch pünktlich am Samstag um 9:30 Uhr am Start war, machten wir uns auf zu einer Fahrradtour durch Dorsten, die wettertechnisch sehr abwechslungsreich war, um es mal positiv zu formulieren.

Foto oben rechts: Erinnerungsfoto an der Lippe

Der Start erfolgte bei Schmitz Fahrrad-Freiheit-Leben im Gewerbegebiet Barbarastraße. Heike und Klaus Schmitz stellten auch in diesem Jahr die E-Bikes für die Tour zur Verfügung. Nachdem alle Räder eingestellt waren, ging es nach einer kurzen Einweisung bei noch trockenem Wetter los. Wir radelten durch den Barloer Busch in Richtung Stiftsquelle, vorbei am Denkmal des Freiherren Ferdinand von Raesfeld, dem wohl ersten Natur- und Tierschützer Dorstens.

Foto oben rechts: Klaus Schmitz erklärt Rosi Soggeberg die Handhabung des E-Bikes

Auf dem Gelände der Stiftsquelle wurden wir bereits von Geschäftsführer Michael Brodmann sowie Verkaufsdirektor Alexander Höll erwartet. In einer kurzen, aber durchaus interessanten Einführung in die Firmengeschichte, erfuhren wir, dass die Firma Stiftsquelle bereits in fünfter Generation besteht und in diesem Jahr das 125ste Jubiläum feiert. Im Jahre 2013 verlegte die Firma ihren Standort von Essen nach Dorsten, da hier eine ähnliche Mineralisierung des Grundwassers vorzufinden ist, wie in Essen. Auch bei der Höhe der Nitratbelastung liegt Dorsten noch im grünen Bereich und unser Trinkwasser hat daher eine gute Qualität.

Foto oben rechts: Vor der Betriebsbesichtung gab es eine kurze Einführung in die Firmengeschichte

Die Stiftsquelle füllt neben Mineralwässern für verschiedene Firmen auch diverse Limonaden in Glas- und PET-Flaschen sowie Bio-Mineralwasser in handlichen Halbliter-Tetrapacks ab, und bietet gerne private Führungen an. Auch wir begaben uns, ausgestattet mit Haarschutzhauben und Headsets, in die riesige Produktionshalle. Nicht nur Lokallustleser und Technikfan Wolfgang Schulz-Wordell war von der Logistik hinter dem Produktionsablauf beeindruckt. Jeder Schritt kann bei der „gläsernen“ Produktion, die auf höchstem Hygienestand arbeitet, verfolgt werden. Auch seine Frau Dagmar freute sich über die Kombination von Natur und Orten, die sie bisher noch nicht kannte, in Verbindung mit der seltenen Möglichkeit, Betriebe wie diesen besichtigen zu können.

Foto oben rechts: Selbst Haarnetze können Lambert Lütkenhorst und Christian Sklenak nicht entstellen

Im Anschluss an die Führung stand Alexander Hölle für Fragen zur Verfügung und wir erfuhren noch viel Wissenswertes rund um die Produktion von Mineralwasser. Währenddessen stärkten wir uns mit appetitlich angerichteten Brötchen unseres Sponsors Kleinespel & Imping sowie mit sämtlichen Mineralwässern und Limonaden der Stiftsquelle. Anschließend ging unsere Tour weiter zur Dorstener Schleuse.

Das Thema „Wasser“ nahm der „Wettergott“ wohl auf diesem Teilstück unserer Radtour wörtlich, denn wir gerieten in einen kurzen, aber heftigen Schauer. So ließ unsere nasse Kleidung oben in der Warte des Schleusenwärters nicht nur unsere Brillen beschlagen, auch die Schweißtropfen in unseren Gesichtern wurden minütlich mehr. Dennoch hörten wir gespannt den Ausführungen Volker Schlüters, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Duisburg-Meiderich und des diensthabenden Schleusenwärters zu, der uns die Technik der Schleusen erklärte.

Foto oben rechts: der Leitstand der Dorstener Schleuse

Gespeist wird der Kanal durch Lippewasser, die Lippe wird wiederum bei Tiefstand vom Wasser aus Rhein und Ruhr versorgt. „Ohne das Kanalwasser, das den Kraftwerken zur Stromerzeugung dient, wäre halb Dorsten dunkel“, weist der Leiter auf die Wichtigkeit der Außenstelle Dorsten hin.

Foto oben rechts: die Technik der Schleuse

Wir kamen gerade rechtzeitig, um eine der täglich 80 bis 90 Schleusungen zu erleben, und konnten mit eigenen Augen die Kraft des Wassers beobachten. Nur wenige Zentimeter hob sich ächzend das Tor, aber das Kanalwasser brodelte bereits heraus und es entstanden immense Verwirbelungen. Trotz der vielen Schiffe, die täglich den Kanal passieren, weist die Dorstener Außenstelle eine sehr gute Öko-Bilanz hinsichtlich der Feinstaubbelastung auf und der Kanal bleibt daher auch weiterhin eine sehr gute Alternative zum Gütertransport über die Straße.

Foto oben rechts: Kaum ist das Schleusentort geöffnet, kommt auch schon der Bug des Schiffes ins Blickfeld

Im weiteren Verlauf der Strecke erlebten wir unser blaues Wunder, denn wie Berlin hat auch Dorsten ein Bauwerk, das nicht fertig wird. Es laufen bereits Wetten, ob die blau gestrichene Brücke der ehemaligen Kohletrasse der RAG oder der Berliner Flughafen eher fertiggestellt wird.

Aufgrund des umfangreichen Wissens unseres Reiseleiters wurde die Tour nie langweilig. Immer wieder konnte „LaLü“ zwischen den angepeilten Stopps Interessantes erzählen. So nannte er im sogenannten „Judenbusch“ Details zum jüdischen Friedhof, der laut jüdischem Glauben ewig bestehen bleiben muss, wusste aber auch, dass ohne das Klärwerk an der Lippe, an dem wir kurz auf dem Weg Richtung Freizeitbad anhielten, Holsterhausen innerhalb von 30 Minuten unter Wasser stehen würde. 

Foto oben rechts: kurzer Halt am jüdischen Friedhof

Am Atlantis angekommen, fiel sofort die Ark, das große Holzschiff, das durch die Dorstener Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Bildungs-Centrum-Nies erbaut wurde, auf. Seit dem letzten Jahr steht sie auf dem Vorplatz des 2001 eröffneten Freizeitbades und zählt zu einer der 38 Geschichtsstationen zum Thema ehemalige Hafenstadt Dorsten.
Die meisten Besucher kennen das Atlantis von den Schwimmbecken her, wir hatten die Gelegenheit, die gewaltige Technik, die hinter dem Badebetrieb steckt, zu sehen. Christian Krause, Leiter Bad des Atlantis Dorsten, führte uns in den Katakomben des Spaßbades, direkt ins technische Herz.

Foto oben rechts: Christian Krause empfängt uns am Freizeitbad Atlantis

Die Technik hier gewährleistet, dass die jährlichen 450.000 Badegäste stets eine einwandfreie Wasserqualität vorfinden. So werden die zwei Millionen Liter Wasser aller Becken dreimal täglich frisch gereinigt und aufbereitet. Ein ausgeklügeltes System korrigiert automatisch unter anderem den pH-Wert oder die Chlorzugaben. Wie auch die Stiftsquelle, legt das Atlantis großen Wert auf Qualität, aber auch auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Energieeinsparung. Neben der chemisch-biologischen Kontrolle stehen noch viele weitere ständige Kontrollen und Herausforderungen für die Fachkräfte des Bäderbetriebes an. „Im Hochsommer kann es auf unseren Beobachtungsposten an den einzelnen Becken sowie im Außengelände schon mal bis zu 54 Grad heiß werden“, bemerkt Christian Krause. „Das ist eine echte Herausforderung.“

Foto oben rechts: die Technik in den Katakomben des Familienbades

Nach ein paar Schlenkern durch die Natur vorbei an Lippe und Kanal, kehrten wir mit gut 30 Kilometern mehr auf dem Tacho und reichlich technischem Wissen ausgestattet an unseren Ausgangspunkt zurück. Hier erwarteten uns bereits hervorragend schmeckende selbst gemachte Salate sowie leckere Köstlichkeiten der Fleischerei Bellendorf, die Klaus Schmitz für uns auf den Punkt grillte. Vorher zeigte er uns jedoch nicht ohne Stolz seine TÜV-zertifizierte Werkstatt, die mit Recht zu einer der schönsten Deutschlands gehört und uns alle beeindruckte. „Computergestützte Annahme- und Reparaturplätze erlauben eine schnelle und gründliche Diagnose und eine Preistransparenz, sodass jeder Kunde sofort über den Endpreis informiert ist“, erklärte Klaus Schmitz das System.

Die gefahrene Strecke wäre auch ohne E-Bike gut zu bewältigen gewesen, „dennoch ist das Fahren mit E-Bikes viel komfortabler und bei Weitem nicht nur für ältere Leute gedacht“, wie die Gewinner der Lesertour Anneke Thier-Romswinkel und Jörg Romswinkel erfreut bemerkten.

Auch die beiden Tour-Teilnehmer Rosi und Hans Soggeberg interessieren sich schon länger für E-Bikes und hatten nun auf der Tour die Möglichkeit, sie auf einer längeren Strecke zu testen. „Wir sind begeistert“, sind sich beide einig. Und letztendlich brachten Jutta Lamers sowie Sabine und Klaus Wanning die Tour auf den Punkt: „Es war ein schöner Tag mit einer rundum gut organisierten Tour und der Möglichkeit, ein E-Bike mal so richtig zu testen.“

Und so erlebten wir alle dank einer harmonischen Gruppe und unserer Sponsoren innogy, der Stiftsquelle, dem Freizeitbad Atlantis, der Fleischerei Bellendorf, der Bäckerei Kleinespel & Imping und Schmitz Fahrrad-Freiheit-Leben einen entspannten und wissensreichen Tag.

Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak

Zurück