In Dorsten soll es wieder blühen, summen und brummen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

In Dorsten soll es wieder blühen, summen und brummen

Die Wartezeit ist vorbei – es darf gepflanzt werden

Lange genug haben die Gartenfreunde gewartet, bis keine Nachtfröste mehr zu erwarten waren. Nach der letzten der Eisheiligen, der „Kalten Sophie“, strahlen Balkonkästen und Beete bald wieder in voller Pracht. Auch die Kübelpflanzen können endlich wieder ins Freie, um mit ihrem Duft oder besonderen Wuchs die Terrasse zu verschönern.
Im letzten Jahr haben wir bereits vom Insektenrückgang und -sterben geschrieben und der Zustand hält leider weiterhin an. Hummeln sterben in sehr großer Zahl, Schmetterlings-und Bienenarten sind ebenfalls vom Aussterben bedroht. Ohne Bienen werden unsere Obstbäume nicht mehr bestäubt, Vögel finden keine Insekten mehr und sterben.
Nun sind wir alle gefragt zu handeln.

Es ist gar nicht so viel nötig, um Insekten wieder in den Garten zu locken. Insektenhotels, Überwinterungsmöglichkeiten, ein nicht allzu sehr aufgeräumter Garten, der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel oder die richtige Auswahl an Futterpflanzen stellen ein Paradies für die Insekten dar. Eine kleine Ecke in Ihrem Garten, in der Sie eine Blumenmischung für Nützlinge ausstreuen, sieht nicht nur farbenfroh aus, sie lockt auch Bienen und Konsorten an. Der Mai ist genau der richtige Monat, um so ein Blumenbeet anzulegen.

Von großen Gehölzen bis zur Balkonbepflanzung – mit der richtigen Auswahl brummt und summt es wieder bei Ihnen im Garten oder auf dem Balkon. Insekten lieben die Sonne und Pflanzen, die den Namen „Sonne“ tragen: Sonnenblume, Sonnenhut, Sonnenröschen, Sonnenbraut. Besonders beliebt bei Schmetterlingen ist der Buddleja, der Schmetterlings- oder Sommerflieder. Ab Juni saugen Unmengen von verschiedenen Faltern den süßen Nektar aus den weißen, lila oder roséfarbenen Blüten.
Eine Stufe tiefer in den Beeten locken gefüllte Stauden wie Ringelblumen oder Fetthenne die bunten Flieger an und auch die Einjährigen in den Balkonkästen oder Kübeln bieten ihnen reichlich Nektar. Margeriten, Vergissmeinnicht oder Glockenblumen locken hier nicht nur Schmetterlinge, sondern auch die nützlichen (Wild-) Bienen an. Hummeln fliegen dagegen eher auf Löwenmäulchen, Fuchsien und Kapuzinerkresse. Sammelplätze der hungrigen Hummeln sind stets auch die lilafarbigen Kugeln der Disteln und auch auf Tomaten-, Tombinambur-, Kürbis- oder Lauchblüten finden sich immer wieder Hummeln oder Bienen ein.

Sie möchten Ihren Garten oder auch nur ein Beet umgestalten und gleichzeitig die Bodenqualität verbessern? Kombinieren Sie Schönes mit Nützlichem und säen Sie insektenfreundliche Gründüngungspflanzen wie Senf, Ringelblume oder Bienenfreund aus.

Vergessen Sie aber nicht die Raupen der Schmetterlinge. Auch sie brauchen spezielle Pflanzen, um sich zu ernähren. Vielleicht können Sie ja etwas abseits von der Terrasse eine „Wildecke“ mit Disteln, Brennnesseln, Wilder Möhre oder Königskerzen einrichten und der Natur damit etwas Gutes tun. Und wer biologisch gegen Pflanzenschädlinge vorgehen möchte, der sollte sich über Spinnen, Schlupfwespen oder Käfer im Garten freuen. Alleine die Larven der Schwebfliege, des Marienkäfers oder der Florfliege verzehren mehrere Hundert Blattläuse, bevor sie sich verpuppen. Anlocken lassen sich diese Nützlinge zum Beispiel mit Bärlauch, Huflattich, Staudenfenchel oder Salweide.

Foto oben rechts: Die Raupe des Monarchfalters ...

... wird zum wunderschönen Schmetterling

Neben dem Insektenschutz gibt es natürlich auch noch andere Aspekte, seinen Sommergarten zu gestalten. Sei es als Eye Catcher, als Abtrennung oder für den schnellen Genuss zwischendurch im Gemüsebeet oder der Obstecke. Die richtige Auswahl an Pflanzen und Farben kann aber nicht nur den Garten strukturieren, sie kann auch Stimmungen erzeugen. Ton in Ton wirkt das Beet ausgeglichen, Beete mit Blumen in den Farbengegensätzen Gelb kombiniert mit Blau oder Lila leuchten dadurch noch stärker. Eine einzelne Farbe im Beet wirkt ruhig, viele gemischte Farben wie Rot, Pink, Blau oder Gelb lassen das Beet fröhlich erscheinen.

Weiß und Blau zusammengepflanzt weist nicht nur auf den Fußballfan hin, sondern schafft Erinnerungen an den weißen Himmel und das Meer und wirkt damit kühl, wogegen eine ausschließlich weiße Bepflanzung mit fleißigen Lieschen, Margeriten, Silberkerzen oder Glockenblumen das Beet elegant erscheinen und dunkle Ecken abends leuchten lässt. Blaue Farben wie beim Lungenkraut, Vergissmeinnicht, Hyazinthen, Männertreu und Lerchensporn vergrößern dagegen nicht nur optisch den Garten, sie bewirken auch eine gefühlte Abkühlung in der Sommerhitze.

Gelb ist der Inbegriff des Sommers und die Pflanzen auf dem Balkon wirken wie eingefangene Sonnenstrahlen. Zu diesen „Sonnenblühern“ zählen Ranunkeln, Schwarze Susanne und Husarenknöpfchen.
Wie wäre es dieses Jahr mal mit einem kleinen Naschgarten in Reichweite ihrer Gartenliege oder mit einem Duftbalkon mit Blumen, die einen aromatischen Duft verströmen? In einen Balkonkasten mit einer Länge von einem Meter können Sie sechs bis sieben Blumen pflanzen. Setzen Sie hohe Pflanzen nach hinten und die Hängeblumen nach vorne an den Rand und greifen Sie dabei am besten zu guter Qualitätserde. Mischen Sie Wasser speicherndes Granulat unter, so speichert die Erde mehr Feuchtigkeit und trocknet nicht so schnell aus.

Die Auswahl an Beet- und Balkonpflanzen ist riesig. Auf geht’s mit neuen Pflanzideen zum Gärtner Ihres Vertrauens, bevor die schönsten Pflanzen vergriffen sind.

Foto oben rechts: Das rote Vogelhäuschen steht im starken Kontrast zu den weißen Blüten des Apfelbaumes

Auf der Webseite des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung finden Sie weitere wertvolle Tipps wie eine Auflistung der Bienenpflanzen, eine nützliche Bienen- App, sowie die Möglichkeit, sich in einer Deutschlandkarte einzutragen, wenn Sie bienenfreundliche Blumen gepflanzt haben.

www.bienenfuettern.de

Text: Martina Jansen
Fotos: fotolia

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