Ein logistischer Kraftakt

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Ein logistischer Kraftakt

Die Kommunalwahl im September

Dass eine Kommunalwahl viel Vorbereitung benötigt und eine logistische Herausforderung ist, das weiß Klaus Ihling, Sachgebietsleiter Zentrale Dienste, Statistik und Wahlen der Stadt Dorsten. Nach all den Jahren, die er bereits Wahlen vorbereitet, sind ihm die Abläufe nicht fremd. Doch dann kam Corona und stellte die altbewährte Logistik auf den Kopf.

Am 13. September ist es wieder so weit: Wir dürfen wählen. Ich schreibe gezielt „dürfen“, denn wählen zu können ist ein Privileg. Dieses Privileg erhalten in Dorsten für die diesjährige Kommunalwahl rund 63.000 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger. Davon sind ungefähr 2.400 Erstwähler, die, wie der Name schon sagt, zum ersten Mal wählen dürfen. 4.300 Jungwähler in Dorsten haben schon einmal an einer Wahl teilgenommen, aber für sie ist es die erste Kommunalwahl.

„Unser höchstes Ziel bei der Wahl 2020 ist es natürlich, die Wählerinnen und Wähler, aber auch unsere Wahlhelfer zu schützen. Wir halten uns daher strikt an alle Hygieneauflagen, sodass wir das Ansteckungsrisiko so klein wie möglich halten“, beginnt Klaus Ihling unser Gespräch. So tragen die Wahlhelfer natürlich einen Mund-Nasen-Schutz, Desinfektionsmittel und Spuckschutz stehen bereit. „Wir reinigen und desinfizieren natürlich die Wahlkabinen und wechseln die Kugelschreiber aus, freuen uns aber dennoch, wenn die Wähler möglichst eigene Stifte mitbringen würden. Zudem bitten wir unsere Wähler auch, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen, um auch ihrerseits mitzuhelfen, das Virus nicht zu übertragen“, fährt der Wahlamtsleiter fort. Mit den Wahlberechtigungen, die zu jeder Wahl verschickt werden, wird nun erstmalig ein Merkzettel beigelegt, auf dem auf die Hygieneregeln eingegangen wird.

Fünf Wahlen, fünf verschiedene Farben der Wahlzettel. Auch optisch wird angezeigt, dass bei der diesjährigen Kommunalwahl der Bürgermeister, der Rat der Stadt, der Landrat des Kreises Recklinghausen, der Kreistag des Kreises Recklinghausen und erstmalig und auch einzigartig in NRW die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr gewählt werden.

„Wir haben bereits im Vorfeld der Wahlen einiges zu erledigen. Wir sind quasi die Herren des Wahlgeschehens, bei uns reichen die Parteien ihre Wahlvorschläge ein, wir prüfen die Zulassung und drucken die Wahlzettel‟, erklärt Klaus Ihling. Da coronabedingt in diesem Jahr keine Wahlen in Seniorenheimen und Kindergärten durchgeführt werden sollen, gibt es durch Zusammenlegung einiger Wahlbezirke, im Vergleich zu der letzten Wahl, drei Wahllokale weniger. Auch das musste bei der Vorbereitung beachtet werden.

Die Wahlurnen und -kabinen lagern im Rathauskeller. So unspektakulär sie dort aussehen, so ist deren Inhalt entscheidend für die Zukunft der Stadt, der Parteien, der einzelnen Mitglieder und auch über die des Bürgermeisters. Eine Woche vor der Wahl befüllt das Team um Klaus Ihling und Christin Kudlorz-Hinkel die Wahlurnen mit Stimmzetteln und dem nötigen Büromaterial und versiegelt sie. Danach bringen Mitarbeiter des städtischen Bauhofes die Urnen und Wahlkabinen, sowie in diesem Jahr auch den Spuckschutz, in die jeweiligen Wahllokale.

Die Hauptarbeit steht für die städtischen Mitarbeiter jedoch am Wahltag an. Die Auszählung der Wahl vor Ort findet in den Wahllokalen statt, die Briefwahl wird im Rathaus ausgewertet. „Wir rechnen dieses Jahr mit einem erhöhten Aufkommen von Briefwählern. Das sollte jedoch nur eine Option sein, denn das ist für uns zusätzlich eine Menge Mehrarbeit im Vorfeld“, betont der Dorstener Leiter des Wahlamtes. Bei der Auszählung können natürlich Vertreter der Parteien sowie jeder andere Interessierte anwesend sein, aber regelkonform geht es selbstredend auch ohne sie zu. „Jeder Wahlhelfer wird verpflichtet, das Wahlgeheimnis zu wahren, eine Wahlverfälschung ist zudem strafbar“, erklärt Klaus Ihling die rechtliche Situation der ehrenamtlichen Helfer.

Zu den etwa 500 ehrenamtlichen Wahlhelfern kommen am Wahltag verpflichtend neben Klaus Ihling und seiner Kollegin Christin Kudlorz-Hinkel, noch der Leiter des Haupt- und Personalamtes Norbert Hörsken sowie Nina Laubenthal, die Erste Beigeordnete der Stadt Dorstenhinzu. Anwesend sind ebenfalls die beiden Pressesprecher Ludger Böhne und Christoph Winkel, Mitarbeiter der Telefonzentrale und des Bürgerbüros und natürlich alle Wahlhelfer, die die Briefwahl auswerten. Und sicherlich wird auch unser Bürgermeister Tobias Stockhoff am Wahltag anwesend sein.

„Der Zugang zum Sitzungssaal wird dieses Jahr leider personell begrenzt sein. Mitverfolgen können die Wähler den Verlauf der Auszählung jedoch auf der Webseite der Stadt Dorsten. Das vorläufige Wahlergebnis wird noch am Wahlabend ermittelt und auf die Webseite der Stadt Dorsten gestellt. Das endgültige Ergebnis stellt der Wahlausschuss erst in der Woche nach der Wahl fest‟, erklärt der Wahlamtsleiter abschließend.

Foto oben rechts: Klaus Ihling, Sachgebietsleiter Zentrale Dienste, Statistik und Wahlen der Stadt Dorsten

Text: Martina Jansen
Foto: Stadt Dorsten

Info:
Wer die gängigsten Fragen zur Wahl beantwortet wissen möchte, der kann sich den Flyer auf der Webseite der Stadt Dorsten downloaden oder sich gerne noch einmal das Interview mit Klaus Ihling in der Märzausgabe der Lokallust ansehen.

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