Christian Joswig, Leiter des "LEO"
von Martina Jansen
Christian Joswig, Leiter des "LEO"
Christian Joswig - seit über 25 Jahren unterwegs für die Dorstener Jugendlichen
Ich bin mit Christian Joswig, dem Leiter der beiden städtischen Einrichtungen „Treffpunkt Altstadt“und „LEO“, verabredet. Wer jetzt denkt, mich erwartet ein Herr in Schlips und Kragen, der irrt. Ganz locker in Jeans und Hemd kommt mir der 52-Jährige entgegen und begrüßt mich vor dem neuen Jugend- und Kulturzentrum„LEO“ auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Fürst Leopold, welches am 29. Februar eröffnet.
Der AC/DC-Fan, den es Mitte der 1980er Jahre nach Dorsten verschlug, ist bereits seit über 25 Jahren als Dipl. Sozialarbeiter Leiter des Treffpunkt Altstadt. Diese langjährige Erfahrung floss selbstverständlich in die Programmplanung des neuen „LEOs“ein. Organisatorisch begleitet wurde die Gesamtplanung des „LEOs“ vom Amt für Familie und Jugend, Schule und Sport und der Jugendfachkräftekonferenz Hervest.
Zunächst bin ich überrascht, wie sich der Neubau harmonisch in die Umgebung einfügt. Der rotbraune Farbton der Klinkersteine passt hervorragend zu der Aussenfarbe der alten, übrig gebliebenen Zechenbauten, die sich noch in unmittelbarer Umgebung befinden. Draußen Zeugen der Zechenvergangenheit Dorstens, innen Technik auf neuestem Stand: Bewegungsmelder statt Schalter, Chips statt Schlüssel, verbunden mit einer bedarfsgerechten Raumaufteilung.So werden demnächst in der einen Ecke des Zentrums Bands proben können, ohne die Diskussions- oder Meditationsrunde einer anderen Gruppe in einer anderen Ecke des Gebäudes zu stören. Im Saal, der sich im anderen Teil des Jugend- und Kulturzentrums befindet, wäre zeitgleich sogar noch eine weitere Veranstaltung problemlos möglich.
Foto oben rechts: Christian Joswig vor dem Bild der Hervester Künstlerin Brigitte Stüwe mit dem Titel "Begegnungen". Der Titel des Werkes steht sinnbildlich für zukünftige Begegnungen im neuen soziokulturellen Zentrum.
Meine Frage, ob er beide Häuser denn ganz alleine managen könnte, verneint mir der zukünftige Leiter des LEOs lächelnd. „Das funktioniert natürlich nicht. Ich teile mir beide Stellen mit meiner neuen Kollegin Meryem Ebeling, so dass ich natürlich auch weiterhin im Altstadttreff vor Ort sein werde. Tatkräftig unterstützt werden wir in unserem Team von Dennis Ullrich vom Verband der evangelischen Kirchengemeinden im Bereich Dorsten, der die wertvolle, pädagogische Arbeit des ehemaligen Förderturms weiter führen und ausbauen wird.“
Während der Treffpunkt Altstadt hauptsächlich bei Jugendlichen bekannt ist, Erwachsene fanden den Weg dorthin oft nur über die Konzerte, Kurse, Trödel- und Kleidermärkte, wird das neue soziokulturelle Zentrum verstärkt mit anderen Vereinen, Gruppen und Institutionen zusammenarbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt des Hauses ist die Kinder- und Jugendarbeit.
Foto rechts: Dennis Ullrich (Verband der ev. Kirchengemeinden Dorsten), Meryem Ebeling, Christian Joswig, Jugendamtsleiter Dietmar Gayk und Kai Kaczikowski (Pfarrgemeinde St. Josef) freuen sich auf das neue LEO.
Vorher interessiert mich allerdings noch, was mit dem Treffpunkt Altstadt geschehen wird und Christian Joswig klärt mich auf, dass die Einrichtung bei dem Projekt „Wir machen Mitte“ aufgewertet werden soll. Der Treffpunkt wird unverändert weiterhin nicht nur allen interessierten Jugendlichen offenstehen. Das „LEO“ ist damit also eine echte Alternative in Hervest zum „Treffpunkt Altstadt“und kein „stattdessen“.
Am Ende meiner Führung durch das Haus stehen wir auf dem riesigen, ansprechend begrünten Außengelände, das sich bestens für Flohmärkte oder andere Outdoor Events eignet, wobei einfach nur „chillen“ sicher auch geht. „Und dort hinten“, zeigt der AC/DC-Fan neben mir mit glänzenden Augen auf eine Freifläche weit hinter dem Leo, „dort wäre der ideale Platz für Open-Air-Konzerte.“Und während ich noch damit beschäftigt bin den Ort geographisch einzuordnen, sieht der Musik-Enthusiast neben mir sicher schon im Geiste die ersten „Headbanger“auf der Bühne.
Foto oben rechts: Auch wenn im Moment eigentlich die Zeit fehlt, der Kicker muss einfach kurz getestet werden. Das können dann auch alle Besucher in der Eröffnungswoche!
Text: Martina Jansen
Fotos: Christian Sklenak