Durchfahrtzentren für Corona-Tests ab sofort geschlossen

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Durchfahrtzentren für Corona-Tests ab sofort geschlossen

Niedergelassene Ärzte testen laut Kassenärztlicher Vereinigung jetzt selbst

Ab sofort gelten neue Regelungen für die Corona-Tests im Kreis Recklinghausen. Für alle Tests bei Personen, die Symptome auf Corona zeigen, oder die in stationäre Einrichtungen aufgenommen werden sollen, sind ab sofort die niedergelassenen Ärzte zuständig. Darüber hat die Kassenärztliche Vereinigung den Kreis in einem Schreiben mit Verweis auf das aktuelle Infektionsgeschehen informiert. Die KV hat der Kreisverwaltung in dieser Woche zusätzlich die Betriebsstättennummer entzogen. Ohne diese Betriebsstättennummer können die Tests, die bislang an den Durchfahrtzentren der Hilfsorganisationen oder mobil durchgeführt worden sind, künftig nicht mehr über die KV abgerechnet werden. Die Kosten müsste der Kreis übernehmen.
Gemäß der Allgemeinverfügung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (CoronaAVPflege) haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte eine Untersuchung aller Personen, die in eine stationäre Pflegeeinrichtung neu- oder wiederaufgenommen werden sollen, sicherzustellen, um den stationären Pflegeeinrichtungen eine gesicherte Versorgung der Pflegebedürftigen und insbesondere einen bestmöglichen Infektionsschutz für die gesamte Einrichtung zu ermöglichen." Auch diese Tests sind in den letzten Wochen von den mobilen Teams des DRK durchgeführt worden.
Die Kreisverwaltung und die Hilfsorganisationen haben sich aufgrund der geänderten Voraussetzungen für die Durchführung von Tests auf eine neue Verfahrensweise verständigt. Da nach dem Willen der KV die Ärzte keine Verdachtspatienten mehr zum Test anmelden sollen, werden die verbliebenen Durchfahrtzentren an der Paracelsusklinik in Marl und am Prosperhospital in Recklinghausen geschlossen. Nach Absprache mit Christoph Behrenspöhler, Sprecher der Hilfsorganisationen und hauptamtlicher Vorstand des DRK im Kreis Recklinghausen, werden die Hilfsorganisationen auch weiterhin mobile Teams bereithalten, um im Auftrag des Kreises Tests durchzuführen beispielsweise bei Ausbruchsgeschehen in Betrieben.
"Diejenigen, die in den letzten Tagen von uns getestet worden sind, werden auch von uns ihre Ergebnisse erfahren, sofern sie negativ sind", sagt Christoph Behrenspöhler. Im Fall eines positiven Testergebnisses meldet sich das Gesundheitsamt direkt bei den Betroffenen.
Landrat Cay Süberkrüb betont: "Wir bedauern sehr, dass die Kassenärztliche Vereinigung ohne Vorankündigung diesen Schritt gegangen ist und damit ein bewährtes, hervorragend funktionierendes System abrupt beendet hat. Wir erwarten, dass sie nun auch dafür sorgen wird, dass die Menschen im Kreis Recklinghausen weiterhin zuverlässig getestet werden. Die Entscheidung, sich aus dem Verfahren auszuklinken, darf nicht zulasten der Gesundheit der Menschen im Kreis Recklinghausen gehen."

Text: Kassenärztlicher Vereinigung

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