Ausstellung

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Doris Gerhard stellt ihre Bilder im Bürgermeisterbüro aus.

Zum Titel ihrer Ausstellung „Informationsflut –Informationsfälschung“ sagt Doris Gerhard: „Dieses Thema, bearbeitet von mir seit dem Jahr 2000, ist heute, 24 Jahre später, aktueller und brennender denn je!“

Mehr als 20 Bilder der Dorstener Künstlerin sind im kommenden halben Jahr in den Räumlichkeiten des Bürgermeisterbüros im Rathaus ausgestellt – dazu gehört auch der Besprechungsraum in der ersten Etage des Rathauses.

Beim Besuch im Rathaus berichtet die gebürtige Dürenerin, die seit 1982 in Dorsten lebt, dass der Ausgangspunkt Ihrer Collagen „Grundbilder“ sind die, fotografiert, in das folgende Bild eingearbeitet werden. Fotos des neuen entstandenen Bildes finden Eingang in die nächste Collage. Diese Abfolge wiederholt sich einige Male. „So verdichten sich die Informationen“, erklärt Doris Gerhard und ergänzt: „Je dichter und kompakter die Information ist, desto weniger verständlich ist sie und wird so zum schönen Schein“.

Bürgermeister Tobias Stockhoff gefallen die Werke, von denen er einige aufgrund von Ausstellungsbesuchen bereits kannte, sehr gut. „Obwohl die Bilder von Doris Gerhard schon einige Jahre alt sind, könnte das Thema tatsächlich aktueller kaum sein. Es ist gleichermaßen beeindruckend wie inspirierend, auf welche Weise sie sich dem brisanten Thema Informationsflut künstlerisch annimmt“, sagt er und ergänzt: „Jedes Mal, wenn ich auf ein Bild blicke, entdecke ich neue Details.“

Doris Gerhard, Vorstandsmitglied im Kunstverein „virtuell – visuell“, erklärt: „Die Geschichte der Informationsvermittlung ist eng verbunden mit der technischen Entwicklung der Informationsübertragung. Von mündlicher Weitergabe, bildlicher Darstellung, Schriftbildung zur Drucktechnik war ein langer Prozess. Telefon, Funk, Satellitenübertragung sowie Internet beschleunigten die Informationsübertragung in einem Maße, dass heute Berichterstatter, Agenturen und Mediengestalter gezwungen sind, in kürzester Zeit eine Auswahl aus der Vielzahl von Informationen zu treffen, die über die verschiedensten Medien und Agenturen verbreitet wird.“

Das Verfallsdatum von Nachrichten im Blick, sagt die Dorstenerin, gerate Gewissenhaftigkeit bei der Überprüfung der Hintergründe und des Wahrheitsgehaltes leicht ins Hintertreffen. Derjenige, der Informationen aufnimmt, besitze wiederum ein persönliches Raster, durch welches er diese filtere. „So ist der Begriff Information keineswegs gleichzusetzen mit dem Begriff Wissen oder Wahrheit“, sagt sie.

Von Begriffen wie Informations – overflow, über Informations – dschungel oder Informations – bombardement bis hin zu Informationsfreiheitsgesetz ausgehend hat Doris Gerhard mit der Gestaltung der Seidenbahnen in Siebdrucktechnik begonnen. Fortgeführt hat sie das Thema in Collagen mit Zeitung, Fotos und Acrylmalerei. „Dabei geht die Wortbedeutung im Bild auf, Schrift entzieht sich dem Versuch der Lesbarkeit. Schrift, einst aus dem Bild entstanden, verdichtet sich, wird als Struktur erfahren und als solche erhält sie wieder ihre bildgebende Funktion zurück“, sagt sie.

Ihre rund 20 Werke, die im nächsten halben Jahr im Rathaus zu sehen sind, hat Doris Gerhard bewusst für diesen Anlass ausgewählt. „Mit ihrem Thema beziehen die Bilder Position gegen Manipulation, gegen Krieg, gegen Unmenschlichkeit, auch gegen rechts, für Gespräche nicht gegeneinander sondern miteinander.“

Hinweis: Schon seit vielen Jahren stellen Mitglieder des Dorstener Kunstvereins oder des Kunstvereins „virtuell-visuell“ aus Dorsten zeitweise Bilder im Rathaus aus. In der Regel wechseln die Ausstellungen nach einem guten halben Jahr.

Foto oben rechts:Die Dorstener Künstlerin Doris Gerhard zu Besuch im Büro von Bürgermeister Tobias Stockhoff vor Bildern ihrer Ausstellung zum Thema Informationsflut – Informationsfälschung

Text und Foto: Stadt Dorsten

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