Wintergäste im Garten

von Martina Jansen (Kommentare: 0)

Wintergäste im Garten

Während es manchen gefiederten Freund in den Süden zieht, bleiben andere Artgenossen sowie heimische Vier- und Sechsbeiner lieber in gewohnten Gefilden.

Einige von ihnen halten Winterruhe oder gar Winterstarre. So haben Igel bereits vorgesorgt und sich ein Fettdepot angefressen und einen geeigneten Unterschlupf hergerichtet. Sie bleiben dann meistens bis etwa März in ihrer warmen Höhle.
Während Igel weitgehend unbemerkt bleiben, so machen sich Fledermäuse und Siebenschläfer lautstark in Garagen und Dachböden bemerkbar. Frösche und Kröten suchen frostfreie Verstecke im Garten auf, Marienkäfer oder Schmetterlinge warten oft lieber im kühlen Keller auf den Frühling. Einige Insekten überwintern in Stängeln stehengelassener Stauden oder suchen in Tannenzapfen, Steinhaufen oder in kleinen Hölzern Unterschlupf. Auch unbeliebte Insekten sind nun auf der Suche nach einer frostfreien Überwinterungsmöglichkeit und suchen, oft zu unserem Leidwesen, unsere Häuser auf. Aber auch die Spinne an der Zimmerdecke braucht unsere Toleranz, um den Winter zu überstehen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, akzeptieren wir doch die Anwesenheit unserer Untermieter, soweit es möglich ist, damit wir im Frühling direkt von den natürlichen Schädlingsbekämpfern profitieren können.
Die meisten Insektenfresser unter unseren heimischen Vögeln überwintern im Süden, Zaunkönige und Spechte finden jedoch auch im Winter noch proteinreiche Nahrung für sich. Von Mischkost ernähren sich im Winter Amseln oder Rotkehlchen, die unter Blättern oft noch den einen oder anderen Leckerbissen finden, während andere gefiederte Artgenossen kurzerhand ihre Nahrung komplett umstellen. So verbringen beispielsweise Finken oder Meisen die Nächte als aufgeplusterte „Kugeln“ in unseren Gärten und werden in dieser Zeit zu Vegetariern, wenn sie es nicht wie Sperlinge bereits sind.

Um unseren körnerfressenden Wintergästen im Garten ein wenig die Suche zu erleichtern, eignen sich Futterhäuschen gefüllt mit Sonnenblumenkernen, Erdnüssen, Äpfeln sowie getrockneten Insekten und natürlich mit den beliebten Meisenknödeln. Wichtig ist es dabei, die Netze zu entfernen, denn dort verhaken sich oft die kleinen Kerlchen mit ihren Krallen. Rosinen oder Obst werden gerne von Amseln oder Rotkehlchen angenommen. Auf natürliche Weise für Nahrung sorgen können Sie durch das Pflanzen früchtetragender Sträucher wie Weißdorn, Vogelbeere, Kornelkirsche und Holunder oder durch einige Staudenarten wie beispielsweise Disteln oder Königskerzen. Mit diesem Nahrungsangebot kommen nicht nur Vögel gut durch den Winter.

kostenloses Foto: bird-house-gcaf6644b6_1280

Schön anzusehen sind auch Futterstellen mit selbst gemachten Leckerbissen. Geschmolzenes Fett, vermischt mit Haferflocken, Sonnenblumenkernen oder anderen Sämereien, lassen sich leicht in verschiedene Formen bringen und trocknen. So sind mit Keksförmchen ausgestochene Herzen oder Kreise, befestigt an roten Bändern und in Zweige gehängt, ebenso auffällig wie Tannenzapfen oder halbierte Kokosnüsse, die mit dieser Mischung gefüllt wurden.

Satt und warm, das gilt auch für unsere kleinen Sänger. Gerne nehmen daher Meisen und Spatzen die gereinigten Nistkästen vom Sommer an, falls sich dort nicht schon Siebenschläfer oder Fledermäuse breitgemacht haben.

Vergessen sollten wir aber auch nicht die putzigen Eichhörnchen. Sie halten Winterruhe und legen sich Vorräte an, die sie aber bei starkem Frost oder hoher Schneedecke nicht wiederfinden. Bieten Sie ihnen Nüsse, Tannenzapfen oder Trockenfrüchte an und sehen Sie den possierlichen Tierchen beim Sammeln zu. Schnell verlieren sie ihre Scheu und unterhalten Sie mit ihrer Art oft minutenlang.

kostenloses Foto: pexels-tetyana-kovyrina-3572838

Text: Martina Jansen

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